IT-Security

Virenscanner im Test: Kaspersky Total Security 2017

7. Juni 2017 von PSW GROUP Redaktion

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© Rawpixel.com - Fotolia.com

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Auch diese Woche testen wir eine Antiviren-Suite: Kaspersky Total Security 2017. Der Entwickler Kaspersky verspricht das Schützen der Privatsphäre, der persönlichen Daten sowie der Finanzen der ganzen Familie auf jeder Plattform.

Kaspersky Virenscanner: die Plattformen

Wie schon ESET verspricht auch Kaspersky, sämtliche Plattformen abzudecken. Im Gegensatz zu ESET schließt das bei Kaspersky auch iOS mit ein. Da Linux jedoch nicht abgedeckt wird, können wir nicht volle Punktzahl geben.

User und Laufzeit bei Kasperskys AV-Lösung

Kaspersky - Virenscanner im Test 1Mit ein- oder zweijähriger Laufzeit erlaubt es der Virenscanner, eines, drei oder fünf Geräte zu schützen. Die aktuelle Preisgestaltung sieht wie folgt aus:

  • 1 Gerät, 1 Jahr Schutz: 49,95 €
  • 1 Gerät, 2 Jahre Schutz: 89,95 €
  • 3 Geräte, 1 Jahr Schutz: 69,95 €
  • 3 Geräte, 2 Jahre Schutz: 124,95 €
  • 5 Geräte, 1 Jahr Schutz: 99,95 €
  • 5 Geräte, 2 Jahre Schutz: 169,95 €

Vom Einzelgeräte-Nutzer bis zum Multi-Device-User wird also alles abgedeckt. Die Laufzeiten bewerten wir positiv. Optional kann ein Abo-Service genutzt werden: die Lizenz lässt sich manuell oder automatisch verlängern. Bei automatischer Lizenzverlängerung muss die Antiviren-Suite zum dann geltenden Preis erworben werden. Bei Angeboten kann das praktisch sein, nach einer Preiserhöhung eher nicht.

Die Auswahl von Usern/ Geräten und Laufzeit zeigt sich für unser Empfinden als sehr gut, weshalb wir jeweils volle Punktzahl vergeben.

Kosten der Antiviren-Suite

Wie Sie bereits dem vorigen Absatz entnehmen, staffelt auch Kaspersky die Preise je nach Geräteanzahl und Laufzeit. Auch hier kommt derjenige günstiger weg, der sich für mehr Geräte und längere Laufzeiten entscheidet: Bei einem Gerät mit zweijähriger Laufzeit verringern sich die Jahreskosten auf 44,98 €. Insgesamt zeigt sich Kaspersky Total Security 2017 jedoch teurer als ESET, weshalb es hier einen Punkt Abzug gibt.

Testversion: was bietet Kaspersky?

Befinden Sie sich auf der Produktseite der Security-Suite, finden Sie unten in der Vergleichstabelle die Option, die kostenlose Testversion downzuloaden. Sie gelangen nach einem Klick auf der Free-Trial-Site, auf der Sie Ihre Geräte auswählen und im Anschluss die Testversion downloaden können.

Sie können sich Ihre Testversion nach benötigten Ressourcen selbst zusammenbauen. Das mag zwar etwas unbequemer sein, als einfach ein Paket für alles herunterzuladen, jedoch können Sie so genau prüfen, welche Produktvarianten für Sie geeignet sind. Uns gefällt, was wir sehen: Zwei von zwei Punkten für die Testversion von Kasperskys Total Security 2017.

Systemanforderung und Installation

Die Anforderungen, die der Entwickler für seine Rundum-Antiviren-Lösung stellt, sind gering. Sie können Sie im Hilfebereich einsehen. Auch bei der Installation punktet die AV-Suite. Nicht nur, weil diese denkbar einfach auf verschiedenen Wegen (Standardinstallation oder Installation über die Eingabeaufforderung) umsetzbar ist, sondern auch aufgrund der guten Hilfeseiten, die Sie gekonnt durch die Installation führen.

Selbstschutz der Antiviren-Lösung von Kaspersky

Wie bereits bei ESET festgestellt, zeigt sich auch Kasperskys Selbstschutz als gut: Im Test des IT-Security-Instituts AV-Test brachte Kasperskys AV-Lösung alle Testpunkte gut hinter sich. ASLR und DEP werden konsequent eingesetzt, die Programmdateien werden gültig signiert und die Software-Verteilung erfolgt über eine gesicherte HTTPS-Verbindung. Volle Punktzahl für Kaspersky.

Kaspersky Total Security 2017: die Feature-Liste

Kaspersky - Virenscanner im Test 3Können die Features von Kaspersky mit der langen Feature-Liste von ESET mithalten? Werfen wir einen Blick auf die Funktionen:

  • Sicherheit: In erster Linie arbeitet die AV-Lösung gegen Viren und Spyware an. Kaspersky verspricht auch Hilfe gegen Ransomware. Auch schon bei ESET betonten wir, dass dieser Schutz idealerweise in Form von Backups von Ihnen selbst durchgeführt wird. Zwar versuchen die Antiviren-Lösungen, Ransomware zu blockieren, jedoch sollten Sie nicht ausschließlich auf diese Versuche setzen. Auch ein Phishing-Schutz ist bei Kaspersky mit an Bord.
  • Identitätsschutz: Zum Sichern Ihrer Privatsphäre.
  • Finanzschutz: Zusätzlicher Schutz beim Online-Banking und Shopping. Leider greift dieser Schutz ausschließlich bei Windows und Mac.
  • Kindersicherung: Kinderschutz auf Mac und PC.
  • Schutz für Kinder: Schutz auf PC, Mac und Mobilgeräten.
  • Passwort-Speicher: Speichert Passwörter sicherer und erlaubt Zugriff von mehreren Geräten.
  • Dateiverschlüsselung: Verschlüsselt und sichert Fotos, Musik oder weitere Dateien. Erstellen von Datentresoren. Leider existiert diese Funktion ausschließlich am PC.
  • Webcam-Schutz: Verhindert unerlaubte Webcam-Zugriffe. Leider nur mit sehr eingeschränkter Kompatibilitätsliste.
  • Exploit-Blocker: Blockiert Angriffe von getarnter Malware.
  • Privatsphäre-Schutz: Verschiedene Privatsphäre-Einstellungen, u. a. die Option, Aktivitätsspuren zu löschen (hier in Block 2 beschrieben) oder Datenvernichtung (s. Block 4). Leider gibt es diese Funktionen lediglich für Windows und Mac. In öffentlichen Netzwerken werden zudem ausschließlich die Daten Ihres PCs geschützt.
  • Cloudbasierte Scans: Abgleich mit Reputationsdatenbank sorgt für geringere Systembelastungen.
  • Anti-Theft: Hilft, verschwundene/ gestohlene/ verlorene Geräte wiederzufinden.

Die Feature-Liste ist gut und umfangreich und wir entdecken auch zwei bei ESET vermisste Funktionen: Die Dateiverschlüsselung sowie den Passwort-Manager. Jedoch gibt es nun eine andere Einschränkung. Nicht jedes Feature existiert für alle Systeme; vielfach greifen Schutzfunktionen lediglich auf Mac und PC. Damit erweist sich die Lösung leider nicht als echte Multiplattform-Suite. Auf 64-Bit-Systemen gibt es weitere Funktionseinschränkungen, die Kaspersky an dieser Stelle beschreibt. Aufgrund dieser Plattform-Einschränkungen vergeben wir 1,5 von 3 Punkten.

Support: wie hilfreich ist Kaspersky?

Kaspersky ist beim Support sehr gut aufgestellt: Die Wissensdatenbank können Sie als Anleitung betrachten. Kommen Sie dort nicht weiter, können Sie innerhalb der Geschäftszeiten mit dem Support chatten oder telefonieren. Alternativ stellen Sie eine Webanfrage.

Eine weitere Support-Option besteht darin, sich für My Kaspersky zu registrieren und den dortigen Support in Anspruch zu nehmen. Für den Austausch mit anderen Usern steht ein Forum bereit. Im Support bekommt Kaspersky volle Punktzahl – so viele Anlaufstellen bieten wenige.

Usability: Wie anwenderfreundlich ist die AV-Lösung?

Kasperskys Testversion fühlt sich etwas schwerfälliger an als die von ESET. Das tut der Usability jedoch keinen Abbruch: Anwenderfreundlich zeigt sich die Suite allemal. Es existieren zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Bereits mit dem Default-Schutz sind User, die ihren Rechner für gelegentliches Surfen und Office-Anwendungen nutzen, gut bedient.

Wer mehr möchte, bekommt allerdings auch mehr. Dank der Wissensdatenbank, die alle Features und Einstellungen auch für Einsteiger umfassend gut erklärt, kommen Sie mit viel oder wenig Vorwissen gut weiter. Aufgrund des intuitiv bedienbaren Interfaces werden Sie sich zügig einarbeiten.

Beachten Sie auch bei Kaspersky unsere Warnung zur Ransomware: Wiegen Sie sich nicht in Sicherheit, nur weil die AV-Suite einen Schutz gegen Ransomware verspricht. Legen Sie Backups an, speichern Sie diese auf externen Datenträgern und verschlüsseln Sie Ihre Backups. Nur so sind Ihre Daten vor Ransomware wirklich sicher.

Einen kleinen Einblick in die AV-Suite erhalten Sie im folgenden Film von Unicorn Reviews, in dem die Suite auf drei Geräten getestet wird:


Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Deinstallation der Antiviren-Lösung von Kaspersky

Es gibt Entwickler, die machen Deinstallationen zu einem Drama. Dabei kann eine Deinstallation auch bei Problemen mit der Software sinnvoll sein, weshalb wir die Schwierigkeit der Deinstallation als Testkriterium hereingenommen haben. Kaspersky gehört glücklicherweise nicht zu diesen Drama-verursachenden Entwicklern:

Sie können Kaspersky Total Security 2017 kinderleicht deinstallieren. Anleitungen finden Sie in der Wissensdatenbank von Kaspersky.

Fazit: Kaspersky Total Security 2017

Wie schon ESET verspricht auch Kaspersky einen Rundum-Schutz für sämtliche Geräte. Wenngleich Kaspersky zwar zu allen Plattformen kompatibel ist, sind die Funktionen auf Geräten, die nicht Windows oder Mac verwenden, zum Teil eingeschränkt.

Im Preis liegt ESET vor Kaspersky: die Suite, die wir heute getestet haben, ist unterm Strich geringfügig teurer. Das jedoch wird mit einem Feature-Plus ausgeglichen. Leider sind, wie bereits erwähnt, nicht alle Features unter allen Plattformen verfügbar. Auch der Webcam-Schutz ist sehr eingeschränkt: nur wenige Modelle sind kompatibel.

Dass Sie ausführlich testen können, bevor Sie Geld ausgeben, ist sinnvoll und gut – vor allem die Tatsache, dass Sie nur benötigte Plattformen herunterladen, gefällt. Geringe Systemanforderungen machen Kaspersky auch auf älteren Geräten gut nutzbar und die Installation ist genauso einfach wie das Deinstallieren.

Im Selbstschutz konnte die Software genauso punkten wie ESET. Jedoch versprechen beide Hersteller Ransomware-Schutz, auf den Sie sich bitte nicht vollständig verlassen. Der Support stimmt bei Kaspersky: Sie haben etliche Anlaufstellen, um offene Fragen zu klären. Anwenderfreundlich zeigt sich die Suite im Gebrauch.

Mit 28,5 von maximal 32 möglichen Punkten liegt Kaspersky nun knapp vor ESET mit 27 Punkten.

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