IT-Security

Banking-Apps im Test: die Zusammenfassung

30. August 2017 von PSW GROUP Redaktion

Banking-Apps im Test: Das Fazit
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Allgemeine Informationen über die Banking-Apps

Unser erster Testkandidat war die Consorsbank. Als Entwickler steckt die BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland dahinter. Das Unternehmen agiert europaweit; Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg sind die Heimatmärkte. Leider reagierte die Consorsbank bis heute nicht auf unsere Anfrage, sodass die Finanzierung der kostenfreien App nicht geklärt werden konnte.

Die App finanzblick ist eine Entwicklung der BUHL Data Service GmbH. Der Hauptstandort ist Deutschland, Mitarbeiter gibt es auch in der Schweiz. Unsere Frage nach der Finanzierung beantwortete die Buhl-Gruppe sehr zügig: finanzblick wird mit anderen Produkten querfinanziert und kann deshalb kostenfrei angeboten werden.

Ebenfalls aus Deutschland, genauer aus München, stammt unser letzter Testkandidat Banking4. Die Subsembly GmbH ist verantwortlich für die App. Sie ist die einzige Banking-App in unserem Test, für die Sie direkt zahlen: Für mobile Plattformen zahlen Sie 7,99 €; für Windows und Mac 19,95 €.

Rechtstexte bei unseren Testkandidaten

Bei der Consorsbank benötigen wir keinen Widerruf und keine Aufklärung über die Konditionen, denn die Banking-App ist kostenfrei. Die Datenschutzvereinbarung war gut auffindbar, in Sprache und Deutlichkeit bestens verständlich, jedoch dürfte der Informationsgehalt etwas höher sein. Persönliche Daten werden genutzt zur Vertragsabwicklung, zur Kundenberatung und -betreuung, aber auch zu Marketingzwecken. Der Nutzung Ihrer Daten zu Marketingzwecken können Sie widersprechen.

Auch die kostenfreie App finanzblick braucht keine Aufklärung über Konditionen. Den Widerruf können Sie aus der App aufrufen. Dasselbe gilt für die Datenschutzvereinbarung, die in Sprache und Deutlichkeit bestens verständlich ist. Der Informationsgehalt ist sehr hoch und persönliche Daten werden ausschließlich nach vorheriger Einwilligung oder bei gesetzlichen Beschlüssen weitergegeben.

Die kostenpflichtige App Banking4 verlässt sich beim Widerruf auf die Bedingungen der jeweiligen App Stores. Auch über die Konditionen wird in den App Stores aufgeklärt. Es existieren keine AGB und die Datenschutzerklärung ist sehr kurz gehalten. Nichtsdestotrotz ist sie bestens verständlich und geht inhaltlich auf alles Wesentliche ein. Persönliche Daten werden nicht weitergegeben.

Die jeweiligen Banking-Apps

Die App der Consorsbank können Sie unter iOS und Android nutzen. Die kostenfreie App verzichtet auf Altersbeschränkungen, diese jedoch ergeben sich beim Banking auf andere Art und Weise: Minderjährige können viele Banking-Produkte nicht nutzen. Die App der Consorsbank greift auf relativ viele Berechtigungen zu. Wir erfragten Berechtigungen, deren Sinn sich uns nicht ergab – leider haben wir bis heute keine Antwort erhalten.

Finanzblick ist für mehr Plattformen offen: Sie nutzen die App unter iOS, Android, Windows Phone, für PC und Mac sowie als Webversion. Auch hier sind wir auf keine Altersbeschränkung gestoßen. Die wenigen Berechtigungen, die Sie vergeben müssen, erklären sich aus der Funktionalität heraus.

Auch Banking4 können Sie auf vielen Plattformen verwenden: mobil unter iOS, Android sowie als Kindle-App, stationär am PC oder Mac. Auf In-App-Käufe verzichtet auch diese App, jedoch fallen die oben erwähnten Downloadkosten an. Auch hier existiert keine Altersbeschränkung. Die App greift sehr, sehr sparsam auf Ihre Daten zu; die wenigen Berechtigungen, die die App verlangt, erklären sich mit den Funktionalitäten der App.

Die Sicherheit der Banking-Apps

Die Consorsbank ist uns leider eine weitere Antwort schuldig geblieben: Unbeantwortet ist auch die Frage nach der Datenspeicherung. Es existieren keine Social Media- oder Cloud-Anbindungen. Sie erhalten einen kostenfreien TAN-Generator als Zweitgerät und zusätzlich die Option, die TAN als mobile TAN zu erhalten. Als Sicherheitsfeatures konnten wir das automatische Ausloggen nach 15-minütiger Inaktivität sowie die SSL-Verschlüsselung zwischen App und Server ausmachen.

Bei der App finanzblick werden die Daten verschlüsselt (Datenübertragung und Datenbank sind verschlüsselt) an Server in Deutschland übertragen. Zwar existieren keine Social Media-Anbindungen, jedoch ist ein Backup über iCloud möglich. Hier sollte sich jeder User selbst Gedanken machen; iCloud war jüngst mit mehreren Sicherheitslecks in der Presse. Es werden sämtliche TAN-Verfahren einschließlich photoTAN unterstützt. Die Sicherheitsfeatures: Hochsicherheits-Rechenzentrum in Deutschland, verschlüsselte Übertragung und Datenspeicherung, Passwortschutz wahlweise via PIN oder Kennwort, Auto-Lock bei Inaktivität und einstellbare Sperrverzögerung nach Zeit.

Etwas anders verlaufen die Sicherheitsdetails bei Banking4. Die App setzt auf lokales Speichern; eine Datenspeicherung auf Servern findet nicht statt. Die Daten werden mit einem Passwort verschlüsselt. Optional können Sie Ihre Daten mit der Cloud (Dropbox, WebDAV, iCloud) synchronisieren; auch hier müssen Sie die Sicherheit jeweils selbst einschätzen. Unterstützt werden sämtliche TAN-Verfahren. Die App arbeitet mit verschlüsselten Datentresoren und das Online-Banking findet ohne Zwischenstation direkt zwischen der App und Ihrer Bank statt.

Usability der Banking-Apps

Alle Apps waren intuitiv bedienbar; in unseren Tests fanden wir uns gut und schnell zurecht. Die Banking-App der Consorsbank zielt neben gängigem Banking eher auf Wertpapiere ab. Es gibt zahlreiche Support-Wege für den Fall, dass Sie Unterstützung benötigen. Die Funktionen zeigen sich vielfältig und sind großzügig auf den Wertpapierhandel ausgelegt.

Auch finanzblick zeigt sich mit sehr guten und umfangreichen Funktionen. Einige dieser Funktionen wie die iCloud-Anbindung oder GPS für die Automatensuche sollten Sie eher mit Bedacht nutzen. Auch der Support von finanzblick ist sehr umfangreich; Sie haben viele Optionen, wenn Sie nach Rat suchen. Die Funktionen sind richtig vielfältig: alles, was Finanzen betrifft, finden Sie in finanzblick.

Banking4 ist auch für sehbehinderte Menschen gut nutzbar – das hat die Banking-App ihren Kollegen voraus. Beim Support stützt sich Banking4 auf gängige Wege (schriftlich, Handbücher, FAQ & Banking-Forum). Funktionell braucht sich die App keineswegs zu verstecken: Alles, was Sie von einer Banking-App erwarten können, wird hier erfüllt.

Zusammenfassung Banking-Apps

Unser Test hat uns gezeigt, dass verschiedene Banking-Apps unterschiedliche Ansprüche bedienen. War die Consorsbank-App eher auf den Wertpapierhandel ausgelegt, finden sich in den Apps finanzblick und Banking4 zahlreiche Kontenfunktionen einschließlich Versicherungen, Kundenkarten oder Auswertungen. Intuitiv bedienbar waren alle Apps; auch Laien steigen hier schnell durch.

Die Sicherheit hat uns bei der App finanzblick am meisten begeistert: Gespeichert wird auf Servern in Deutschland, sowohl die Datenübertragung als auch die -speicherung sind verschlüsselt. Die Datenzugriffe sind sparsam ausgewählt und Daten werden ausschließlich nach vorheriger Genehmigung weitergegeben.

Grundsätzlich mögen wir auch die Sicherheitsfeatures von Banking4. Jedoch setzt diese App ein gut abgesichertes Endgerät voraus, da Sie Daten lokal speichern. Zwar sind diese Datentresore verschlüsselt, wenn die Daten jedoch verloren sind, nützt Ihnen die Verschlüsselung auch nichts. Nutzen Sie Banking4, achten Sie also unbedingt auf Gerätesicherheit!

Überdenken Sie auch in jeder Banking-App den Einsatz von Cloud-Backups und GPS-Suchen. Das sind praktische Tools, keine Frage! Aber sie bergen auch Sicherheitsrisiken. Schalten Sie die GPS-Funktion an Ihrem Smartphone nur im Bedarfsfall ein. Überlegen Sie sich bitte doppelt und dreifach, welchen Cloud-Anbietern Sie trauen möchten.

Zu den einzelnen Testberichten gelangen Sie hier:

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