IT-Security

Identity and Access Management: Zugriffsrechte zentral verwalten

6. Oktober 2021 von PSW GROUP Redaktion

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Das zentrale Verwalten von Identitäten sowie Zugriffsrechten auf verschiedenen Systemen oder Applikationen, aber auch Räumen und ganzen Gebäuden ist ein elementarer Bestandteil der Sicherheitsstrategie in Unternehmen. Identity and Access Management (IAM) Systeme übernehmen genau diese zentrale Rechteverwaltung. Im heutigen Beitrag lernen Sie IAM ausführlich kennen: Neben den Funktionen des Identity and Access Managements zeigen wir Herausforderungen auf, die beim Implementieren entstehen können, werfen jedoch auch einen Blick auf die zahlreichen Vorteile.

Identity and Access Management: Was ist das?

Unter Identity and Access Management (IAM) verstehen wir die Identitäts- und Zugriffsverwaltung, wobei IAM keine Strukturen vorgibt, sondern als Oberbegriff für sämtliche Prozesse und Anwendungen verstanden werden darf, die fürs Administrieren von Identitäten sowie fürs Verwalten von Zugriffsrechten eingesetzt werden. Spezielle Identity and Access Management-Architekturen aus verschiedenen Softwarekomponenten können eine einfache und vor allem zentral administrierbare Lösung darstellen.

Essenziell sind Struktur, Kontrolle sowie Automatisierung: Da IAMs in der Lage sind, Nutzenden Zugriffsrechte zu erteilen und zu entziehen, sind beispielsweise vordefinierte Regeln sowie Nutzer- und Rollenkonzepte sinnvoll. Diese Grundstruktur möchte in regelmäßigen Intervallen überprüft werden: Passen die vor einem Jahr gesetzten Anforderungen auch heute noch? Inwieweit System-Kontrollen notwendig werden, ist immer individuell von den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens zu entscheiden. In sensiblen Bereichen bieten sich in aller Regel häufigere Kontrollen an.

Die Automatisierung erlaubt Entscheidungen auf Basis gesetzter Regeln und Konzepte, jedoch sind auch manuelle Änderungen durch Administratoren denkbar. Gemeint sind hier etwa Freigabe-, aber auch Sperrprozesse.

Welche Funktionen bietet ein Identity and Access Management?

Die konkreten Funktionalitäten sind natürlich stark davon abhängig, aus welchen Softwarekomponenten sich Ihr IAM zusammensetzt. Die wichtigste Funktion erfüllt jedes Identity and Access Management: Das Verwalten von Nutzerkonten sowie Zugriffsberechtigungen.

Damit Zugriffsrechte überhaupt erteilt werden können, muss das IAM auch in der Lage sein, Nutzende zu authentifizieren und zu autorisieren. Denkbar sind zum Authentifizieren konventionelle Usernamen- und Passwort-Abfragen, aber auch Multifaktor-Authentifizierungen, rollenbasierte Zugriffsrechte oder auch Single-Sign-On-Services.

Beim Autorisieren, was für gewöhnlich auf Rollenkonzepten und Regeln basiert, die oft in Datenbanken liegen, liegt die zweite Hauptfunktion des Identity and Access Management-Systems. Selbst komplexe Regelwerke für die Zugriffsberechtigungen lassen sich abbilden, wobei die Regeln und Rollen frei definiert werden oder sich aus der Organisationsstruktur Ihres Unternehmens ergeben. Antrags- und Genehmigungsprozesse lassen sich durch das IAM automatisieren, was die Fehlerfrequenz senkt und manuelle Arbeit erspart.

Herausforderungen beim Implementieren des IAM

Das Identity and Access Management soll die Sicherheit erhöhen und Zeit einsparen. Doch es gibt klassische Herausforderungen beim Implementieren: So fehlt es häufig an einer einheitlichen Lösung, die über alle vorhandenen Ressourcen hinweg eingesetzt wird. Das kann in der Anschaffung begründet sein: Wie eingangs beschrieben, bestehen IAMs aus verschiedenen Softwarekomponenten. Wurden diese zu unterschiedlichen Zeitpunkten angeschafft und implementiert, entsteht eine Art Flickenteppich. Die eigentlich zur Vereinheitlichung gedachte Lösung schafft ganz neue Probleme. Begründet sein kann ein solcher Flickenteppich auch in den Organisationsstrukturen des Unternehmens. Bei einem Mittelständler mit einer überschaubaren Anzahl an Ressourcen verläuft das Implementieren meist reibungsloser als in internationalen Konzernen mit Standorten in nahezu jedem Land der Welt.

In aller Regel bedarf es Fachkenntnisse, wenn Unternehmen ein Identity and Access Management implementieren, aufbauen und kontrollieren möchten. Mit dieser Fachkenntnis ist es möglich, das IAM über alle Ressourcen und Umgebungen hinweg einzusetzen, zu überwachen und zu analysieren.

Einige Unternehmen stolpern auch erst in der Praxis, wenn sie dem manuellen Aufwand, den ein IAM aller Automatisierung zum Trotz nun mal mit sich bringt, erfahren: So müssen etwa kritische Berechtigungen wie Adminrechte punktgenau eingerichtet werden, auch regelmäßige Kontrollen sind unabdingbar. Prozesse zunächst einmal zu implementieren und dann auch noch aktuell zu halten, kann überfordern. Hinzu kommt die tatsächlich nicht einfache Herausforderung, immer Konformität mit regulatorischen Anforderungen zu wahren. Es braucht also neben technischen und organisatorischen auch rechtliche Kenntnis. Es lohnt sich jedoch, sich mit diesen Herausforderungen zu befassen, um die Vorteile eines Identity and Access Management-Systems genießen zu können.

Vorteile des Identity and Access Managements

Unternehmen werden immer digitaler – und so spüren vom Klein- bis zum Großunternehmen alle, dass eine immer mehr werdende Anzahl von Berechtigungen und Identitäten verwaltet werden muss. Genau dies zu leisten, ist ein IAM in der Lage – wenn es richtig implementiert wurde. Das IAM hilft beim Sicherstellen der Zugriffsberechtigungen entsprechend den internen und externen Richtlinien. In diesem Zuge verhindern Identity and Access Management-Systeme effektiv, dass der Überblick über vorhandene Identitäten und Zugriffsrechte verloren geht – und je größer ein Unternehmen, umso relevanter ist dieser Vorteil.

IAMs geben auch Nutzenden Sicherheit: Da Rollen und deren Berechtigungen klaren Strukturen unterworfen sind und sich zentral verwalten lassen, gehen Nutzende in aller Regel sicherer um. Dies zusammengenommen bedeutet, dass ein Identity and Access Management dazu beiträgt, Risiken durch unbefugte Zugriffe deutlich zu minimieren und damit die Sicherheit der IT und des ganzen Unternehmens zu erhöhen.

Da IAM-Systeme Authentifizierung und Autorisierung von Nutzenden automatisieren, vereinfachen sie das Erfassen von Nutzenden. Dies stellt sicher, dass erteilte Zugriffsrechte tatsächlich der Rolle von Nutzenden im Unternehmen entsprechen. Self-Service-Schnittstellen für Nutzende sowie die Automatisierung von Prozessen bringen den Vorteil eines minimierten Administrationsaufwands mit sich.

Access Control as a Service (ACaaS): Analoge Systeme zentral sichern

Basierend auf dem Service-Modell Software as a Service (SaaS) ist Access Control as a Service (ACaaS) ein Cloud-Service zum Kontrollieren, Absichern sowie Protokollieren von physischen Zutritten durch Personen zu Gebäuden, Objekten oder einzelnen Räumen. ACaaS lässt sich als Erweiterung zum Identity and Access Management einsetzen und bringt diverse Vorteile mit sich:

  • Sie reduzieren Investitionskosten, da Sie den Service buchen statt zu kaufen.
  • Zutrittskontrollsysteme über die Cloud sind von beliebigen Orten aus konfigurier- und managebar.
  • In aller Regel steht Ihnen ein (Online-)Support 24/7 offen.
  • Eine hohe Verfügbarkeit sowie ein hohes Sicherheitsniveau sollten die Regel sein – vergleichen Sie Anbietende.
  • ACaa-Services sind einfach zu verstehen, umzusetzen und zügig skalierbar, sodass Sie buchen, was Sie benötigen.

Identity and Access Management: Die Zukunft ist skalierbar und intelligent

Immer weniger Unternehmen kommen an einem effizienten Identity and Access Management vorbei: In einer hochvernetzten Welt ist es mehr als sinnvoll, Zugriffe und Identitäten zentral zu managen und Prozesse zu automatisieren. Kaum ein Unternehmen arbeitet noch abgeschirmt für sich allein. Lieferketten werden länger, Identitäten sind digital und massenhaft verfügbar. Da braucht es Lösungen, die mit hoher Verfügbarkeit intelligent, zuverlässig und skalierbar arbeiten und den Zugriff auf Systeme, Applikationen, aber auch Gebäude und Räume managen. Spätestens in dem Moment, in dem Sie spüren, dass die Verwaltung von Rechten und Nutzenden zu komplex geworden ist, sollten Sie sich mit dem Identity and Access Management intensiver auseinandersetzen. So gelingt es Ihnen, Zeit durch Automatisierungen einzusparen, während die Sicherheit in Ihrem Unternehmen auf einem hohen Niveau bleibt.

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