IT-Security

Ethical Hacking im Unternehmen: Sicherheitslücken aufdecken

29. September 2023 von Juliane Groß

Ethical Hacker
©deagreez - Adobe Stock

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Ethical Hacking – Eine wirksame Verteidigung gegen Cyberangriffe erfordert mehr als nur Firewalls und Antivirenprogramme. Unternehmen sollten verstärkt auf Ethical Hacking setzen, um proaktiv ihre Sicherheitslage zu stärken und Schwachstellen in ihren Systemen zu identifizieren, bevor sie von bösartigen Akteuren ausgenutzt werden können. Wir erörtern die Gründe, warum Ethical Hacking zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Geschäftsstrategie geworden ist und wie es Unternehmen dabei unterstützen kann, sich in der digitalen Welt zu verteidigen.

Was ist „Ethical Hacking“?

Ethical Hacking, oder auch „White Hat Hacking“ oder „Penetration Testing“ bezeichnet, bezieht sich auf das legale und autorisierte Testen von Computersystemen, Netzwerken oder auch Anwendungen. Durch dieses Testen werden in der IT-Sicherheit Probleme, wie Sicherheitslücken und Schwachstellen in Organisationen und Unternehmen aufgedeckt und identifiziert. Ethische Hacker attackieren dann normalerweise zunächst die digitale Infrastruktur des Unternehmens mit frei verfügbaren Tools. Oftmals nutzen Kriminelle diese auch als Strategie. Der Unterschied ist hierbei, dass die White Hat Hacker, die ausdrückliche Erlaubnis und Genehmigungen der Organisation und des Unternehmens dazu hat. Sie werden in der Regel direkt beauftragt, die Systeme des Unternehmens ausgiebig zu testen.

Einen genauen Einblick, was Hacking ist und wie es funktioniert, erhalten Sie in unserem Blogbeitrag „Identitätsdiebstahl im Internet: Was ist Hacking?“.

 

So arbeiten ethische Hacker

In Form eines schriftlichen Vertrages ist somit klar definiert, wie der White-Hat-Hacker seine Dienstleistung im Unternehmen umsetzen soll. Auf diese Weise sind beide Parteien rechtlich geschützt. Mit der Dienstleistung wird das Unternehmenssystem oder auch das komplette Netzwerk auf „Herz und Nieren“ von dem Etical Hacker übergeprüft, ob dieses Angriffe erkennt und abwehren kann.

Im Nachgang wird meist spezifisch getestet und bei den Angriffen in die Tiefe der Hacking-Kunst gegangen. Die Nachbereitung wird dabei ebenfalls vertraglich festgehalten. In dieser Phase führen die Hacker Angriffe mit eigenen Lösungen durch. Es kommt häufig zu erfolgreichen Eingriffen, auch bekannt als Exploits. Dies liegt daran, dass Fachleute ihre eigenen Tools an die digitale Infrastruktur des Unternehmens anpassen können.

Wichtige Aspekte des Ethical Hackings zusammengefasst:

Ziele des Ethical Hackings

Ethical Hacker versuchen, Schwachstellen und Sicherheitslücken zu finden, bevor es böswillige Hacker ausnutzen können, um in das Unternehmensnetzwerk unerlaubt einzudringen. Daher ist das Hauptziel des Ethical Hackings, die Sicherheit in Unternehmen zu verbessern, indem sie auf legale Weise und mit Genehmigung deren Systeme testen und versuchen, eindringen.

Ethical Hackings erfolgt nur mit der ausdrücklichen Autorisierung

Ethical Hacking erfolgt immer mit ausdrücklicher Zustimmung des Eigentümers des Systems oder Firmen-Netzwerks. Dies geschieht durch Verträge und Vereinbarungen, in denen das „offizielle Eindringen“ in das firmeneigene Netzwerk geregelt wird. Hier wird genau definiert, wie umfangreich getestet werden soll.

Hacking Methoden und Praktiken

Ethical Hacker verwenden ähnliche Techniken wie böswillige Hacker, um Schwachstellen auszunutzen. Dies kann das Testen von Anwendungen, Netzwerken oder physischen Sicherheitsmaßnahmen umfassen.

Ergebnisse und Hacking Report

Nach dem Testen dokumentieren Ethical Hacker ihre Ergebnisse und Schwachstellen und melden sie an den Eigentümer. Dies ermöglicht es, dass dieser die Sicherheitslücken schließen kann.

Schulung und Zertifizierung

Viele Ethical Hacker verfügen über Zertifizierungen, wie Certified Ethical Hacker (CEH) oder Offensive Security Certified Professional (OSCP), um ihre Fähigkeiten zu validieren. Um Ethical Hacker zu werden, benötigt man eine fundierte Ausbildung in Informationssicherheit und Cyber-Sicherheit. Dies kann durch eine entsprechende Informatik- oder Cyber Security Studium, Zertifizierungskurse oder auch praktische Erfahrung erreicht werden.

Bei der PSW TRAINING können Sie unterschiedliche Kurse zu Informationssicherheit online, als auch offline absolvieren und eine Zertifizierung erwerben.

Die ethischen Richtlinien und Grundprinzipien

Beim Ethical Hacking gibt es strenge ethische Richtlinien und Grundprinzipien, an die diejenigen, die Testen gebunden sind. Diese Richtlinien sollen sicherzustellen, dass die ausgeführten Aktivitäten legal und moralisch vertretbar sind und vor allem auch bleiben. Daher gibt es neben der offiziellen Autorisierung und Erlaubnis auch folgende Grundprinzipien:

  • Respekt der Privatsphäre des Individuums
  • Diskretion im Umgang mit sensiblen Organisationsinformationen
  • lückenlose Dokumentation aller Funde
  • Vollständigkeit der Arbeit: Alles, was vereinbart wurde, wird auch umgesetzt

 

Ethical Hacking in der Grauzone – Ohne Auftrag und Erlaubnis

Jedoch kann moralisches Hacking auch in einer unklaren juristischen Umgebung, auch bekannt als die „Grauzone“, stattfinden. In diesem Fall nutzen intrinsisch motivierte Hackerdie Netzwerke und Systeme ohne explizite Erlaubnis der Eigentümer. Sie informieren nachlaufend nach einem Fund einer Schwachstelle die Organisation selbst mit deren Ergebnissen, sodass das Unternehmen die Möglichkeit hat, die Schwachstellen zu beheben.

Einige Unternehmen bewerten dies generell als positiv und vergüten den Hacker für deren Entdeckung. Auch das Gegenteil war bereits der Fall: Regelmäßig wurden Zielorganisationen mit rechtlichen Konsequenzen gedroht. Beispielsweise ging die CDU im Bundestagswahlkampf 2021 vor, nachdem eine Sicherheitsforscherin Schwachstellen in ihrer Anwendung namens „CDU Connect“ entdeckt hatte.

 

Fazit: Unternehmen und Ethical Hacking

In der heutigen hoch digitalisierten Geschäftswelt ist die Inanspruchnahme der Dienstleistungen eines Ethical Hackers eine kluge und notwendige Entscheidung für Unternehmen. Ethical Hacking bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die unmittelbar zur Stärkung der Cyber-Sicherheit und zur Minimierung von Risiken beitragen.

Erstens ermöglicht Ethical Hacking Unternehmen, ihre Schwachstellen zu identifizieren, bevor kriminelle Hacker dies tun. Dies ermöglicht es, Sicherheitslücken zu schließen, bevor sie zu schwerwiegenden Sicherheitsverletzungen führen können, die Reputationsschäden, rechtliche Konsequenzen und finanzielle Verluste nach sich ziehen.

Zweitens fördert die Zusammenarbeit mit Ethical Hackern ein tiefes Verständnis für die Bedrohungslandschaft und die aktuellen Angriffstechniken. Dieses Wissen ermöglicht es Unternehmen, ihre Verteidigungsstrategien kontinuierlich zu verbessern und sich gegen neue Bedrohungen zu wappnen.

Drittens kann die regelmäßige Durchführung von Ethical Hacking-Tests die Einhaltung von Compliance-Anforderungen und Datenschutzbestimmungen sicherstellen, was für viele Branchen von entscheidender Bedeutung ist. Falls Sie mehr zum Thema Pentesting erfahren möchten, können Sie gerne den Blogbeitrag „Pentesting: Autorisierte und simulierte Cyberangriffe“ nachlesen.

Insgesamt hilft Ethical Hacking Unternehmen dabei, Vertrauen bei Kunden und Partnern zu schaffen, indem es zeigt, dass sie die Sicherheit ernst nehmen. Die Investition in ethisches Hacking ist eine kluge Präventivmaßnahme, die langfristig Kosten und potenzielle Schäden minimieren kann. Angesichts der zunehmenden Bedrohungen sollten Unternehmen nicht zögern, die Dienste eines Ethical Hackers in Anspruch zu nehmen, um ihre IT-Sicherheit zu stärken und ihr Geschäft vor Angriffen zu schützen.

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