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Frühjahrsputz Apple iOS: iPhone & iPad aufräumen & absichern

20. Februar 2015 von Larissa Weigand

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Seit September 2014 liegt das mobile Betriebssystem Apple iOS in der Version 8.x vor; und erfreut sich großer Beliebtheit: auf 68 Prozent aller iDevices wurde die OS-Version bereits installiert. Als Apple Ende Januar iOS 8.1.3 veröffentlichte, ging es vornehmlich um Fehlerkorrekturen sowie um die Stabilität des Systems. Noch im Februar sind weitere Updates geplant, die vorrangig Support für Apple Watch mitbringen sollen. Idealerweise bereiten Sie sich auf Updates vor, indem Sie mal richtig Ordnung schaffen – und das gehen wir nun an: Frühjahrsputz für Ihr iDevice mit iOS 8. Möchten Sie, bevor es richtig losgeht, noch mal in Erinnerungen schwelgen? Eine Infografik von 7daysshop.com zeigt die Design-Evolution von iOS von Version 1 bis zur heutigen Version 8.

iOS aufräumen

Apps, Dokumenten-Downloads, eBooks, Musik, Fotos und Videos: als aktiver iOS-User wissen Sie, wie schnell Ihr Gerät zumüllt. Im Folgenden spüren wir Speicherfresser auf, verwalten Ihren Speicherplatz und zeigen Ihnen, wie Sie Ihr iPhone, Ihr iPad oder Ihren iPod ausmisten können. Bedenken Sie immer beim Aufräumen Ihres Systems: Erst kommt die Datensicherung, dann das Ausmisten. Wie Sie mittels iCloud oder iTunes ein verschlüsseltes Backup für Ihr Gerät anlegen, verrät Ihnen Apple auf seinen Supportseiten. Wir gehen direkt an die Reinigung Ihres Geräts:

iTunes für mehr Übersicht

Verbinden Sie Ihr iOS-Gerät mit iTunes, öffnet sich Ihnen eine recht umfangreiche Übersicht zur Speicherplatzbelegung: Sie sehen die üblichen Verdächtigen, vorrangig höchstwahrscheinlich Multimedia-Dateien, können zudem auch die Speicherplatzbelegung Ihrer Apps einsehen. Springen Ihnen während der Analyse die Punkte „Andere“ und „Dokumente & Daten“ ins Auge? – „Dokumente & Daten“ fasst jene Dateien zusammen, die über die iTunes-Dateifreigabe im Apps-Bereich in iTunes auf Ihr Gerät kopiert wurden. Die, die Sie nicht mehr benötigen, können Sie nun über iTunes oder direkt auf Ihrem iOS-Gerät löschen.

Unter „Andere“ warten alle Dateien aufs Ausmisten, die in keine andere Kategorie passen, die also weder unter Fotos, Musik oder Filme, noch unter Dokumente sowie Apps abgelegt werden können. So finden Sie hier komplette Konversationen, aber auch E-Mails sowie deren Anhänge. Nutzen Sie in Ihren Nachrichten und E-Mails häufig die Möglichkeit, speicherintensive Anhänge wie Fotos und Videos zu empfangen und zu versenden, füllt sich der Speicher entsprechend drastisch. Löschen Sie komplette Konversationen, werden die Nachricht beziehungsweise E-Mail selbst sowie der jeweilige Anhang vernichtet. Sind Sie kein Fan dieses radikalen Löschens, können Sie auch vorsichtiger vorgehen: In den Einstellungen Ihrer E-Mail-App gehen Sie auf „Mail, Kontakte und Kalender“. Unter „Entfernte Bilder laden“ können Sie aussuchen, ob Ihr Gerät angehängte Bilder automatisch laden soll oder nicht; wenn ja: Das kostet Speicherplatz. Daneben bestimmen Sie in diesen Einstellungen, wann Ihre zum Löschen markierten Nachrichten tatsächlich entfernt werden; Ihr iCloud-Account erlaubt etwa die Unterscheidungen nach einem Tag, nach einer Woche sowie nach einem Monat. Wählen Sie bitte nicht „niemals“, denn dann sind Sie gefragt und müssen manuell löschen.

Empfangen Sie viele E-Mails, ist es sinnvoll, folgende Einstellung vorzunehmen: Wählen Sie in Ihren Einstellungen den Menüpunkt „Mail, Kontakte, Kalender“ und legen Sie fest, dass Bilder von E-Mails nicht grundsätzlich heruntergeladen werden. Verschieben Sie gelöschte Nachrichten zudem in Ihren Papierkorb und verzichten aufs lokale Archivieren. Dieses Verhalten legen Sie in „Mail, Kontakte, Kalender“ in Ihren Einstellungen fest: Wählen Sie Ihren E-Mail-Account, zum Beispiel Gmail, tippen Sie dann auf „Account“ und schließlich auf „Erweitert“. Setzen Sie das Häkchen hinter „Gelöscht“, nicht aber hinter „Archiv“. Leeren Sie Ihren E-Mail-Papierkorb ebenfalls regelmäßig.

Unter „Apps“ in iTunes können Sie all Ihre Apps einsehen. Wenn Sie diese nun löschen, bedenken Sie bitte, dass Apps inklusive sämtlicher Einstellungen und Daten von Ihrem Gerät entfernt werden. Löschen Sie also nur Apps aus iTunes, von denen Sie wissen, dass Sie sie definitiv nicht mehr benötigen. Möchten Sie direkt an Ihrem Gerät aktiv werden, so finden Sie Ihre Apps in den Einstellungen unter der Option „Benutzung“ – „Speicher verwalten“. Je mehr Apps Sie installiert haben, umso länger dauert es, die Liste anzuzeigen. Wählen Sie „Alle Apps anzeigen“, erhalten Sie eine Übersicht inklusive dem Speicherverbrauch jeder App. Den Speicherverbrauch inklusive der dazugehörigen Daten sehen Sie auch, wenn Sie eine App antippen (nicht bei Apps, die zum Lieferumfang gehören). Nun können Sie neben der App selbst auch Ihre Daten löschen. Im Anschluss rufen Sie alle Apps auf, die „Dokumente & Daten“ nutzen. Prüfen Sie nun in dieser Liste, ob Sie sämtliche geladenen Dateien wirklich benötigen. Wenn nicht, löschen Sie diese Daten.

Mini-Kino aufräumen: Filme & Serien löschen

In Ihren Händen halten Sie ein kleines Kino, wenn Sie zu den vielen fleißigen AirPlay- und Apple TV-Nutzern zählen. Dementsprechend voll dürfte Ihr Gerät sein: Nicht nur selbst aufgezeichnete Videos lagern auf iPhones, iPads und iPods, sondern auch Filme, Sendungen, teilweise sogar ganze Serienstaffeln, die im iTunes-Store gekauft wurden, fressen Speicherplatz. Die Option, TV-Sendungen und Filme „nachzuladen“, sorgt seit Anfang des Jahres für Besserung, da das Nachladen über iCloud geschieht. Um mit dem Löschen nicht mehr benötigter Filme und Serien, die noch auf Ihrem iDevice liegen, zu starten, gehen Sie in Ihren Einstellungen auf „Allgemein“ – „Benutzung“ und dort tippen Sie auf die Option „Videos“. Wählen Sie „TV-Sendungen“ an, um komplette Staffeln zu löschen, oder wählen Sie innerhalb einer Staffel die Folgen, die Sie löschen möchten. Um ein Video zu löschen, genügt eine Wischgeste nach links. Pro Film dürften Sie 2 – 3 GB Platz ernten, hier lohnt sich das Ausmisten also richtig.

Aus Zeiten vor iCloud: Fotos und Musik aufräumen

Mit iCloud ist das iPhone definitiv leerer geworden, nichtsdestotrotz existieren noch zahlreiche Geräte, die mit Musik aus weniger digitalen Zeiten belegt sind. Reste historisch anmutender Musiksammlungen belagern den iOS-Gerätespeicher: Als CDs noch gerippt wurden, wurde die komplette Musikbibliothek gerne via iTunes aufs iOS-Gerät kopiert. Relikte aus diesen Zeiten fressen Speicher und gehören deshalb entfernt. Ist es Ihnen zu schade, die Musikdateien einfach zu entsorgen, könnte iTunes Match dieses Problem für Sie lösen: Für knappe 25 € pro Jahr lassen sich die in mühevoller Kleinarbeit gerippten Songs in iCloud speichern, sodass Sie Ihre Songs immer dabei haben, ohne Ihren Gerätespeicher belasten zu müssen. Auch Ihre Fotoalben müssen Sie dann nicht mehr synchronisieren. Sie lassen sich als kostenfreier Fotostream teilen. Nachteil an dieser Methode: Sie sind grundsätzlich auf eine Internetverbindung angewiesen.

Cache unter iOS leeren

Einerseits sind Cache-Daten echt praktisch: Von Ihnen genutzte Anwendungen speichern Informationen zwischen, um das erneute Abrufen selbiger zu verhindern. Das dient der Beschleunigung Ihres iOS-Geräts. Wenn jedoch viele Applikationen so arbeiten, stopft sich Ihr Cache-Speicher, also der Zwischenspeicher, so voll, dass diese Beschleunigung ins Gegenteil kippt und als Bremse fungiert. In Ihren Einstellungen finden Sie den Zugriff auf Ihre Apps unter „Allgemein“ – „Benutzung“ – „Speicher verwalten“. Tippen Sie darauf, finden Sie die Möglichkeit, den Cache zu leeren. Zum Beispiel tippen Sie fürs Leeren des Caches Ihres Webbrowsers Safari auf „Website-Daten“ und gehen anschließend unten auf „Alle Website-Daten entfernen“. Bei dieser Gelegenheit schauen Sie sich ruhig mal an, welche Website wie viele Daten ablegt – das kann interessant sein.

Leider existieren auch iOS-Apps, auf deren Zwischenspeicher Sie nicht einfach so zugreifen können – die Option, den Cache zu leeren, wird Ihnen dann einfach nicht angezeigt. In solchen Fällen bietet es sich an, die App neu zu installieren. Dafür sichern Sie noch benötigte Daten der App erst in einem Backup, deinstallieren die App dann, womit sämtliche Daten inklusive die aus dem Zwischenspeicher verloren gehen, und installieren die App erneut, um nun Ihr Backup wieder einzuspielen. Es gibt auch diverse Tools, die den Cache Ihres gesamten Geräts leeren. Eines davon nennt sich Syncios; netzwelt.de stellt die App vor und gibt eine Anleitung zum Leeren des Caches.

Weitere Speicherfresser, die Sie ausmisten können

Zu einer der beliebtesten Apps unter iOS zählt die Navigations-App von Navigon/ Garmin. Diese beliebten Navigations-Apps bringen den Vorteil mit sich, Kartenmaterial offline abzurufen, um auf keine Internetverbindung angewiesen zu sein. Einerseits praktisch, andererseits aber ein Speicherfresser. Verwenden Sie die Navigon-App, werfen Sie doch einmal einen Blick in die Einstellungen und dort auf das Kartenmaterial. Sie müssen nicht alle 40 Länder offline speichern, sondern können sich die Länder und Karten auswählen, die für Sie relevant sind. So macht es Sinn, lediglich die Deutschlandkarte offline zu speichern und eine andere nachzuladen, wenn Sie in dieses Land verreisen möchten. Anschließend kann die Karte wieder aus dem Smartphone-Speicher verschwinden. Bedenken Sie dies bei allen Apps, die Offline-Speicherung anbieten, beispielsweise können Sie auch mit Google Maps ganze Kartenausschnitte oder Dokumente aus Drive offline speichern. Vielleicht haben Sie im Browser Webseiten zum Offline-Abrufen gespeichert, auf die Sie auch ohne Internetverbindung zugreifen möchten. Entfernen Sie lokal gespeichertes Material über die jeweilige App oder aber in den Einstellungen unter „Allgemein“ – „Benutzung“ – „Speicher verwalten“.

In Ihren Einstellungen finden Sie unter „Benutzung“ – „Speicher verwalten“ jene Daten, die zwar noch vorhanden sind, jedoch nicht mehr benötigt werden. Hier finden sich beispielsweise auch Projekte von iMovie: Haben Sie probeweise oder auch häufiger Videos erstellt und gespeichert, verbleiben diese Projekte in der App bestehen und besetzen viel Speicher. Alte Projekte können Sie löschen.

Beschädigte Dateien, beispielsweise solche aus abgebrochenen Downloads, landen im Bereich „Andere“, den Sie im Absatz „iTunes für mehr Übersicht“ bereits kennengelernt haben. Neben iOS-Update-Schnipseln können hier auch beschädigte Dateien lagern, die beim Laden von Apps, Musik sowie Filmen angefallen sind. iOS startet nämlich Downloads einfach neu, ohne dass Sie als Benutzer etwas davon merken, und steckt defekte Dateifragmente zu „Andere“. Um diese Dateien und Dateireste haben Sie sich vor dem Ausmisten bereits mit Ihrem verschlüsselten Backup gekümmert. Denn nachdem Sie Ihr Backup wieder eingespielt haben, sind korrupte Dateien entfernt, sodass „Andere“ deutlich geschrumpft sein dürfte.

Während Sie Ihre E-Mails bereits auf Datenmüll überprüft und selbigen gegebenenfalls entfernt haben, beinhalten noch weitere Nachrichten-Apps Unmengen an Daten: Arbeiten Sie mit WhatsApp, dem Facebook Messenger oder anderen Messengern, werden sämtliche Dateien inklusive hin und her gesendeter Anhänge im Chatverlauf gespeichert. Hier hilft nur Handarbeit: Durchsuchen Sie die Chatverläufe all Ihrer Messenger und löschen Sie nicht mehr benötigte Konversationen. Bei einigen Messengern, darunter WhatsApp, haben Sie die Möglichkeit, Ihre Daten in einem Backup auf dem Computer zu archivieren. Wie das speziell mit WhatsApp funktioniert, zeigt diese Anleitung bei netzwelt.de. Sicherheitstipp: Damit Sie künftig sicher und verschlüsselt Nachrichten verschicken, empfehlen wir Ihnen unseren großen Messenger-Test.

 

Die Leistung unter iOS 8 optimieren

Ein lahmendes iPhone oder ein iPad-Akku, der sich viel zu schnell leert: Unsere Performance-Tipps und Anwendungs-Tricks verhelfen Ihrem iDevice zu mehr Speed.

Neuerungen & Anwendungstipps in iOS 8

Mit iOS 8 hat Apple erstmals die Programmiersprache Swift sowie die Grafikbibliothek Metal für Entwickler vorgestellt. Apps sollen damit in ihrer Leistung gesteigert werden. Die Erweiterungen von Apps durch Dritte führt weiter dazu, dass sich Apps unter iOS 8 gegenseitig mit Funktionen austauschen können; davor war es lediglich möglich, Dokumente durch die Funktion „Öffnen mit“ auszutauschen. Handoff hat Apple das neue Feature genannt, mit dem Sie Arbeiten auf dem einen Gerät beginnen und auf dem anderen beenden können. So könnten Sie beispielsweise morgens an Ihrem iPad eine Nachricht beginnen, um diese später an Ihrem Mac zu beenden und zu versenden. Apples eigene Apps, also Contacts, Mail, Safari, Calendar, Reminders, Maps, Messages, Numbers, Pages oder Keynote, verfügen bereits über diese Funktion, erste Apps von Drittanbietern nutzen sie auch schon. Dieses gleichzeitige Nutzen kann zu vermehrtem Datenmüll führen: Gehen Sie regelmäßig unsere oben beschriebenen Reinigungsschritte durch, um etwaigen Ressourcenfressern auf die Schliche zu kommen.

Ein Tipp zur schnelleren Anwendung sind die ortsbasierten Apps, die Sie auf dem Lockscreen sehen: Gerade, wenn Sie viele Apps verwenden, können Sie schnell den Überblick verlieren. Seit iOS 8 lassen Sie sich verschiedene Apps im Lockscreen anzeigen, die abhängig davon auftauchen, wo Sie sich aktuell befinden. Links unten im Sperrbildschirm sehen Sie entsprechende Apps. Zum Öffnen wischen Sie die App-Icons nun einfach nach oben. Hängt Ihr iOS-Gerät am Ladekabel, können Sie Siri nun schneller aufrufen, indem Sie einfach „Hey Siri“ sagen. Übrigens können Sie mit Siri nun auch Shazam ersetzen bzw. wurde Shazam integriert: Hören Sie Songs, die Sie nicht kennen, verrät Siri Ihnen, um welchen es sich handelt. Verwenden Sie Siri gar nicht, macht es Sinn, die Funktion unter Ihren Einstellungen, dort unter „Allgemein“ – „Siri“ zu deaktivieren. Als Systemdienst läuft die Funktion nämlich selbst dann mit, wenn Sie sie nicht verwenden, und verbraucht wertvolle Kapazitäten.

Um sinnvoll mit Ihrem Datenvolumen umzugehen, finden Sie unter iOS die Möglichkeit, in den Geräteeinstellungen unter Option „Mobiles Netz“ festzulegen, welche Apps ausschließlich im WLAN-Netz und welche auch im Mobilfunknetz aktiv sein dürfen. Zum Schonen des Akkus ist es ratsam, sich um die App-Benachrichtigungen zu kümmern: War es Ihnen vor iOS 8 lediglich gestattet, App-Benachrichtigungen im Notification Center zu deaktivieren, können Sie nun Benachrichtigungen global deaktivieren: unter „Mitteilungen“ in den Geräteeinstellungen unterbinden Sie App-Benachrichtigungen generell; für einzelne Apps wählen Sie die jeweilige App aus und deaktivieren Sie den ersten Punkt „Mitteilungen erlauben“.

Verbessert wurde in der iOS-Version 8 die Akkulaufzeit, zudem die Übersicht, die Ihnen diesbezüglich geboten wird: In Ihren Einstellungen finden Sie im Menüpunkt „Allgemein“ die Batterienutzung. Ihr System ist in der Lage, aufzuschlüsseln, welche Apps am meisten Strom saugen. Die Apps, die den größten Energiehunger haben, können Sie einfach schließen. Schneller wird die Bedienung Ihres iPhones, iPads oder iPod touchs auch durch das schnelle Öffnen von Spotlight: Öffnen Sie die Suche, indem Sie von der Mitte des Bildschirms nach unten wischen. So greifen Sie zügig auf Ihre E-Mails, Kontakte sowie andere Daten zu und können beliebige Apps öffnen, ohne sie vorher auf dem Homescreen zu suchen. Alle Neuerungen, die iOS 8 auf Ihr Gerät bringt, können Sie bei Apple einsehen.

Weg mit den Transparenzen

Die Bedienungshilfen sind mit iOS 8 umfangreicher geworden – Sie können zahlreiche hilfreiche Einstellungen vornehmen. Manchmal ist es jedoch nötig, etwas um die Ecke zu denken: Um die Akku-belastenden Transparenzen, deren hübsche Optik auch auf die Performance gehen kann, zu deaktivieren, erhöhen Sie einfach den Kontrast unter „Kontrast erhöhen“ in „Einstellungen“ – „Allgemein“ – „Bedienungshilfen“. Solche Transparenzen im Milchglas-Design finden Sie beispielsweise in der Benachrichtigungszentrale, im Kontrollzentrum sowie bei einigen Apps. Transparenzen berechnet Ihr iOS-Device in Echtzeit, und dementsprechend wird die Rechenleistung auf die Probe gestellt. Deaktivieren Sie diese Transparenzen, indem Sie den Kontrast erhöhen, senken Sie die Systemauslastung und schonen gleichzeitig den Geräteakku.

Parallax-Effekt: Design-Zuckerl geht auf Akku & Performance

Was ist Ihnen wichtiger: Design oder Leistung? Bei diesem Performance-Tipp müssen Sie sich für eines entscheiden, denn zweifelsohne ist der Parallax-Effekt, der Icons auf den Homescreens zum Schweben zu bringen scheint, ein echtes Design-Zuckerl! Arbeitet Ihr iOS-Gerät mit einem Motion-Co-Prozessor (das trifft auf diese Modelle zu: iPhone 5s / 6 (Plus) iPad Air (2), iPad mini 2/3), fällt dieser Effekt nicht allzu sehr ins Gewicht. Die kleine Zweit-CPU sorgt nämlich dafür, dass alle für den Effekt benötigten Daten gesammelt und verarbeitet werden. Diese Daten stellt die CPU dem Hauptprozessor bereit. Auf diesen Workflow verzichten alte iOS-Geräte schlichtweg deshalb, da die Arbeit am Hauptprozessor hängen bleibt. Und so kann bei diesen älteren Geräten die Einstellung „Bewegung reduzieren“ in den Bedienungshilfen für Abhilfe sorgen und sowohl die Performance als auch die Laufzeit des Akkus optimieren.

Deaktivieren der Hintergrundaktualisierungen

Verbessertes Multitasking steht auf der Neuheiten-Liste unter iOS 8: Umgesetzt wurde dies mittels Hintergrundaktualisierungen. Ein Beispiel macht es deutlich: Damit Facebook nicht so lange braucht, um Ihnen den Newsfeed anzuzeigen, kann dieser bereits vor dem Öffnen geladen werden. Dieses Feature nutzen immer mehr Apps; bis zu einem gewissen Grat macht das auch Sinn: Es reduziert Ladezeiten. Die Schattenseite: Ihre CPU wird ordentlich belastet und auch Ihr Akku geht schneller in die Knie, vor allem, wenn Sie zahlreiche Apps verwenden. Sie bestimmen die Hintergrundaktualisierungen mit einem Mal komplett oder aber für jede App einzeln, indem Sie über die Einstellungen den Menüpunkt „Allgemein“ und dort „Hintergrundaktualisierung“ anwählen. Deaktivieren Sie das Feature zunächst für die Apps, die Sie selten nutzen. Sollte das nicht ausreichen, deaktivieren Sie weitere. Spätestens dann merken Sie, wie sich Akkulaufzeit und Performance erholen.

Cloud-Synchronisation

Mit welchem Cloud-Anbieter arbeiten Sie? – Wenn Sie für Ihre Fotos auf iCloud setzen, Ihre Kontakte jedoch über Google verwalten, ist es ausreichend, wenn Sie Fotos über iCloud synchronisieren. In Ihren Einstellungen finden Sie im Menüpunkt „iCloud“ alle aktivierten und deaktivierten Synchronisationen. Richten Sie diese so ein, dass lediglich jene Inhalte synchronisiert werden, für die Sie iCloud auch nutzen.

Suchvorschläge deaktivieren

Die Funktionen „Spotlightvorschläge“ und „Suchmaschinenvorschläge“ gehen ordentlich auf die Prozessor- und Speicherlast, da Ihr iOS-Gerät und das World Wide Web kurz und heftig nach Inhalten durchsucht werden. Deaktivieren können Sie beides in den Geräteeinstellungen unter „Safari“. Und wenn Sie gerade dabei sind: Schalten Sie auch „Top-Treffer vorab laden“ ab, um Datenvolumen, CPU- und Akkuleistung zu sparen.

Weitere Performance-Tipps für iOS 8

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Was Sie sonst noch tun können, um Performance und Akkuleistung zu optimieren, fassen wir kurz und bündig zusammen:

  • Einstellungen zurücksetzen: Mit dem Zurücksetzen der Einstellungen löschen Sie keinerlei Inhalte, jedoch müssen Sie sich in WLAN-Netzen neu anmelden und Bluetooth-Verbindungen erneut herstellen. Tempo-Wunder werden Sie nicht erleben, in einigen Foren berichten Nutzer jedoch, dass Sie mit dem Zurücksetzen an Performance gewonnen hätten. Gehen Sie in Ihren Einstellungen auf „Allgemein“ – „Zurücksetzen“ – „Alle Einstellungen zurücksetzen“.
  • Anwendungen vollständig schließen: Einmal gestartete Apps werden zum schnelleren Neustart nie vollständig geschlossen. Drücken Sie an Ihrem entsperrten iOS-Device zweimal den Home-Button, werden Ihnen Apps angezeigt, die im Hintergrund aktiv sind. Berühren Sie die Mini-App-Ansicht mit einem Finger und wischen Sie sie nach oben, um die Anwendung vollständig zu schließen.
  • Ungenutzte Verbindungen deaktivieren: Wie häufig nutzen Sie die Bluetooth-Verbindung Ihres iPads? Wie häufig die WLAN-Option Ihres iPhones? – Schalten Sie Verbindungswege, die Sie nicht benötigen, aus. Rufen Sie das Kontrollzentrum mit einem Wisch vom unteren Bildschirmrand nach oben auf und schalten Sie Bluetooth, WLAN & Co. ein oder aus. Dasselbe gilt für Dienste wie AirDrop: Schalten Sie aus, was Sie nicht nutzen.
  • Display: Im selben Menü finden Sie auch den größten Stromfresser überhaupt: Die Display-Helligkeit. Je höher die Helligkeit, umso mehr Saft benötigt Ihr Geräteakku. Ebenfalls akkuschonend wirkt es sich aus, wenn Sie die Bildschirmsperre so zügig wie möglich einstellen: Unter „Allgemein“ in den Einstellungen, dort unter „Automatische Sperre“ können Sie zwischen einer und fünf Minuten oder „nie“ wählen. Je schneller sich Ihr Gerät ausschalten, umso besser für den Akku.
  • Automatische Downloads: Apple möchte es Ihnen bequem machen und synchronisiert Einkäufe von anderen Geräten beziehungsweise lädt diese auf allen Geräten herunter. Das ist nett gedacht, jedoch ein Speicher-, Akku- und Performance-Fresser. Unter „iTunes & App Store“ in Ihren Einstellungen schalten Sie die automatischen Downloads für Musik, Apps, Bücher sowie Updates ein oder aus.

 

Sicherheit unter iOS 8

Privatsphäre, Datenschutz, App-Sicherheit, Patch-Management und Malware: Auch mit iOS sollten Sie sich Gedanken zur Sicherheit machen. Mögen es einige Features mit sich bringen, Ihnen die Arbeit an iOS-Geräten wesentlich zu versüßen, sorgen dieselben Tools gegebenenfalls dafür, dass Sie ausspioniert werden können. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Privatsphäre besser schützen, klären Sie zur App-Sicherheit und zum Patch-Management auf und klären zu guter Letzt die Frage, ob iOS Sie bereits ausreichend gegen Malware schützt oder ob Sie zusätzliche AV-Software benötigen.

Kritikpunkte von Security-Experten

Einer der am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkte betrifft das App-Management seitens Apple: Der zentralisierte Veröffentlichungs-Prozess beziehungsweise das Nichtzulassen diverser Programme wird von Kritikern häufig als Zensur empfunden. Andere hingegen sehen in dieser Vorgehensweise eine Möglichkeit, Apps verstärkt zu kontrollieren und damit den Anwender wesentlich besser vor Schadsoftware und Malware sowie anderen Risiken zu schützen. Die geschlossene Systemarchitektur sehen Entwickler oftmals als Anlass zur Kritik; man verbaue künftigen Generationen damit die Möglichkeit, an Geräten herum zu basteln, und schließlich verhindere man somit Innovationen. Nicht minder kritisiert wird die extreme Kontrolle, die Apple ausübt: Apple-Killswitch macht es beispielsweise möglich, Programme von iPhones zu löschen. Der ehemalige Apple-CEO Steve Jobs stellte sich der Kritik und erklärte, dies nutze man lediglich gegen Schadsoftware.

iOS kam lange über einen Kritikpunkt nicht hinweg: Mehrfach sind Sicherheitslücken im Sperrbildschirm bekannt geworden, die unautorisierte Zugriffe auf die Telefon-App ermöglichen. Wie einfach das von Version zu Version funktioniert, zeigen diverse Medien:

Erstmals gelang es mit iOS 8, diesen Zugriff zu entfernen – Strafverfolgungsbehörden sind wenig angetan, Nutzern und Sicherheitsexperten kommt es jedoch zugute.

Datenschutz & Privatsphäre unter iOS 8

iOS8-privatsphaereIst mit dem Sperrbildschirm nun alles unter iOS 8 sicher? Whistleblower Edward Snowden jedenfalls würde nach Aussagen seines Rechtsanwalts Anatoly Kucherena kein iPhone verwenden. Die folgenden Einstellungen sollten Sie in jedem Fall vornehmen, wenn Sie Ihre Privatsphäre unter iOS 8 ausbauen möchten:

  • Per Default ist iOS so konfiguriert, dass Ihre privaten Daten, beispielsweise Kontakte, Kalendereinträge oder Fotos, von jeder installierten App verwendet werden dürfen. In den Einstellungen haben Sie unter „Datenschutz“ die Möglichkeit, diese Option zu deaktivieren – und das macht Sinn: Während einige Apps auf diese Informationen angewiesen sind, um vernünftig zu funktionieren, senden andere Apps Ihre privaten Daten an irgendwelche Server in irgendwelchen Ländern. Nehmen Sie sich die Zeit, informieren Sie sich, ob eine App diesen Zugriff benötigt, und wenn nicht, unterbinden Sie ihn. In unserem Frühjahrsputz-Artikel für Android erfahren Sie im Absatz „Berechtigungswahn: Welche Zugriffe sind sinnvoll?“, wann eine App welche Zugriffe benötigt.
  • Browser-Cookies sind besonders in Bezug auf die Bequemlichkeit recht günstig; praktisch, wenn Sie Ihr Passwort nicht jedes Mal neu eingeben müssen. Jedoch setzen Werbetreibende Cookies äußerst gern ein, um Sie zu tracken. Verwenden Sie Safari, können Sie Cookies limitieren und das Tracking gänzlich unterbinden. Gehen Sie dafür in Ihren Einstellungen auf den Punkt „Safari“ und setzen Sie die Option „Kein Tracking“. Weiter unten finden Sie die Option „Cookies blockieren“, mit der Sie festlegen, wann Sie Cookies unterbinden.
  • Das vierstellige Passwort, das Sie für Ihr iPhone oder iPad gesetzt haben, ist gelinde gesagt ziemlich mau bezüglich seiner Schutzwirkung. Um ein sinnvolleres, mehrstelliges Passwort festzulegen, wählen Sie die Option „Touch ID & Code“ in Ihren Geräteeinstellungen. Geben Sie nun Ihr vierstelliges Passwort ein, dann deaktivieren Sie das einfache Passwort und legen eines fest, das möglichst aus einer komplizierten Zahlen-, Buchstaben- und Sonderzeichen-Kombination besteht.
  • Ihre oft besuchten Orte sind Ihrem iOS-Gerät im Übrigen sehr bekannt. Das hat den Hintergrund, dass Sie sich einfach mit einem Netzwerk verbinden und ortsbasierte Dienste nutzen zu können. Möchten Sie aufs ortsbasierte Tracking verzichten, finden Sie den Menüpunkt „Datenschutz“ in Ihren Einstellungen und wählen dort die Option „Ortsbasierte Dienste“. Wählen Sie ganz unten „Systemdienste“ an, dann „häufige Orte“. Die Option „Systemdienste“ sollten Sie sich genauer ansehen und gegebenenfalls auch weitere Optionen deaktivieren, die für Sie irrelevant sind.
  • Um zu sehen, ob eine App oder irgendein Dienst auf Ihren Standort zugreift, obwohl Sie diesen Zugriff nicht autorisiert haben, aktivieren Sie das Statusleistenobjekt für Ortungsdienste. In den Einstellungen finden Sie diese Option, wenn Sie „Ortungsdienste“ – „Systemdienste“ – „Statusobjekt“ anwählen.
  • Seit iOS in der Version 8 vorliegt, können Sie einzelne Bilder sowie Videos verstecken – praktisch dann, wenn Ihnen häufig Unbefugte über die Schulter sehen, die Ihre privaten Bilder und Videos nicht sehen sollten. Verweilen Sie dafür einfach eine Zeit lang mit Ihrem Finger auf der betreffenden Datei. In dem Menü, das sich öffnet, wählen Sie „verstecken“ aus und die Datei wird weder in der Jahresansicht, noch in den Momenten oder in Ihren Sammlungen angezeigt. Das Bild oder Video landet in einem separaten Album, das jedoch in der Albenansicht angezeigt wird.
  • Neu ist auch die Option, Videos, Fotos sowie Tonaufnahmen zu versenden und mit einer Selbstzerstörungs-Funktion zu versehen. Halten Sie Ihren Finger länger auf die Kamera- / Mikrofon-Icons und versendete Dateien werden automatisch zerstört. Bei Ton- und Videoaufnahmen geschieht das binnen zwei Minuten, Fotos werden beim Empfänger nur zerstört, wenn dieser die Option aktiviert hat, was sie per Default ist.
  • Ihrer Privatsphäre ist es weiter dienlich, wenn Sie das Nutzen von ortsbasierten Diensten für Apps einstellen: In Ihren Geräteeinstellungen finden Sie unter „Datenschutz“ – „Ortungsdienste“ diverse Anpassungsoptionen. Seit iOS 8 können Sie diese Berechtigung für jede App einzeln in drei Stufen feintunen: Apps dürfen nie oder ausschließlich, wenn sie geöffnet sind, oder immer auf Ortungsdienste zugreifen. Unter Umständen verhilft Ihnen dieser Tipp auch zu einer längeren Akkulebensdauer.
  • Mit DuckDuckGo ist eine Suchmaschine in iOS 8 eingezogen, die ihren Fokus auf Privatsphäre legt und nicht Ihre Nutzeraktivitäten überwacht. Legen Sie diese in den Safari-Einstellungen als Standard fest, haben Sie eine Alternative zur datenhungrigen Google-Suchmaschine.
  • Seit iOS 6 ist das Feature „Ad-Tracking“ im System vorhanden, womit werbetreibende Unternehmen in der Lage sind, Sie anonymisiert zu identifizieren. Standardmäßig ist dieses Feature unter iOS 8 aktiviert; deaktivieren können Sie das Ad-Tracking unter „Datenschutz“ – „Werbung“ in den Einstellungen Ihres Geräts.
  • Für die Dienste FaceTime und iMessage hat Apple jüngst die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert. Damit verhindern Sie, dass unbefugte Personen an Ihre Apple-ID gelangen und sich so mit Ihrem Account anmelden können. Die Umsetzung sorgte für Kritik; bitte entscheiden Sie selbst, ob Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten möchten. Wie das funktioniert und was Sie bedenken sollten, verrät Apple selbst auf seinen Support-Seiten.
  • Sowohl Ihrer Privatsphäre als auch Ihrem Speicherplatz ist es dienlich, wenn Sie den folgenden Tipp umsetzen: Mit iMessage können Sie seit iOS 8 Sprach- und Videonachrichten versenden. Wie auch Textnachrichten können diese Nachrichten auf unbestimmte Zeit auf Ihrem iOS-Gerät gespeichert werden. Sie können jedoch den Speicherzeitraum beschränken, wenn Sie in den Einstellungen im Punkt „Nachrichten“ die Optionen für Audio- sowie Videonachrichten anwählen. Auch die Verweildauer Ihrer Textnachrichten stellen Sie hier ein.
  • Sie fahren häufig Bahn oder nutzen Ihr iOS-Gerät, wenn Ihnen Fremde über die Schulter schauen können? Dann könnten Sie sich von den Vorschauen Ihrer SMS, Messages und E-Mails gestört fühlen. Auch wenn Ihr iPhone oder iPad gestohlen wird, ist diese ansonsten durchaus praktische Funktion ungünstig. Um diese Funktion einzuschränken oder komplett abzustellen, gehen Sie in die Benachrichtigungs-Einstellungen, dort auf die Punkte „Nachrichten“ sowie „E-Mail“.

MAC-Adresse: Neues Sicherheitsfeature in iOS 8

Sie haben ordentlich zu tun, wenn Sie Ihre Privatsphäre mit iOS-Geräten schützen möchten. Dass sich auch etwas zum Positiven entwickelt hat, soll jedoch nicht unerwähnt bleiben: Seit Version 8 verfügt das mobile Apple-Betriebssystem über ein neues Sicherheitsfeature. Sucht Ihr Gerät nach WLANs, verwendet es eine zufällige MAC-Adresse. Das erhöht den Datenschutz ungemein und erschwert unerwünschtes Tracking. Entdeckt wurde das Feature von Frederic Jacobs. Sucht Ihr iOS 8-Gerät nach einer Verbindung, generiert es eine zufällige MAC-Adresse. Dieses Feature verschwindet, wenn Sie sich absichtlich in ein Netz einwählen, dann verwendet Ihr Gerät die übliche MAC-Adresse.

Patch-Management unter iOS 8

An diesem Punkt scheiden sich die Geister: Seit iOS 7 erlaubt es Apple, dass sich Apps automatisch ohne Ihr Zutun im Hintergrund aktualisieren. Bei Sicherheitsupdates zweifelsfrei eine Neuerung, die zum Applaudieren anregt, was ist jedoch mit Funktions-Updates? Unser Tipp: Nehmen Sie automatische Updates mit, um keine gestopfte Sicherheitslücke zu verpassen, schauen Sie sich jedoch an, wann welche App mit welchen Neuerungen aktualisiert wurde. So können Sie auf eventuell geänderte Zugriffsrechte aufmerksam werden und diese in Ihren Datenschutzeinstellungen erneut anpassen, wenn nötig. Automatische Updates aktivieren Sie im Menüpunkt „App Store“ in Ihren Geräteeinstellungen. Dort können Sie zudem festlegen, ob Sie Updates auch über Ihre Mobilfunkverbindung oder ausschließlich in WLANs einspielen möchten.

Siri: Schnüffelnde Plaudertasche

Praktisch ist sie schon, die nette Stimme, die auf „Hey Siri“ reagiert und Ihnen jeden Wunsch von den Stimmbändern ablesen soll. Die charmante Sprachassistentin ist jedoch ziemlich datenhungrig und plauderfreudig! Siri macht es möglich, dass Sie private Details über andere iPhone-Nutzer herausfinden können – vorausgesetzt, Sie halten deren iPhone in den Händen. Das bedeutet andersherum auch, dass jeder, der Ihr iPhone in den Händen hält, Siri zum Ausspionieren Ihrer privaten Daten ansteuern kann, und spätestens ab diesem Moment wird die Bedrohung klar, denn Ihr iPhone muss dafür nicht mal entsperrt sein. Siri plaudert los, wenn der Sprachassistent gefragt wird: „Wem gehört dieses iPhone?“ All die Informationen, die in Ihrem eigenen Kontakteintrag hinterlegt sind, plaudert Siri nun aus, und das können zahlreiche sein: Telefonnummern, private wie geschäftliche Adressen, E-Mail-Adressen, Familienmitglieder, Social Media-Accounts oder Geburtsdaten.

Nun haben Sie zwei Möglichkeiten, damit umzugehen: Sie öffnen Ihren Kontakteintrag im Adressbuch, gehen auf „Bearbeiten“ und entfernen Informationen, von denen Sie nicht möchten, dass andere sie ergattern. Diese Option ist deshalb ziemlich radikal, weil einige Angaben für die Arbeit mit Siri notwendig sind. Entfernen Sie etwa Ihre Adresse, lotst Siri Sie nicht mehr nach Hause. Entfernen Sie die Angabe, dass Heinz Müller Ihr Opa ist, weiß Siri nicht, zu wem sie verbinden soll, wenn Sie Ihren Großvater sprechen möchten. Die zweite Option scheint daher geeigneter: Sie verbannen Siri einfach vom Sperrbildschirm. Wählen Sie dafür in Ihren Geräteeinstellungen die Option „Touch ID & Code“ an und deaktivieren Sie „Siri“ unter „Im Sperrzustand Zugriff erlauben“. Ob Sie die restlichen Optionen ebenfalls deaktivieren, bleibt natürlich Ihnen überlassen, je mehr Sie jedoch nicht autorisieren, umso sicherer ist Ihr iPhone mit Sperrbildschirm.

Verschlüsselung unter iOS 8

iOS 8 soll, wenn man Apple Glauben schenken möchte, die Privatsphäre der Nutzer schützen. Ihr vierstelliger Code, den Sie mittlerweile bestimmt gegen einen längeren getauscht haben, wie weiter oben angeraten, verschlüsselt zusammen mit der Geräte-ID Ihre Nachrichten, E-Mails, Kontakte, Kalendereinträge sowie Fotos. Ihre Telefonate per FaceTime sowie Nachrichten, die Sie via iMessage ausgetauscht haben, sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Um auch die iCloud abzusichern, hat Apple für eine Verschlüsselung der Übertragung von und zur iCloud gesorgt, weiter werden sämtliche Dokumente, Fotos und weitere Daten verschlüsselt in der Cloud gespeichert. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung muss dafür aktiviert sein. Die Stärke der Verschlüsselung ist also maßgeblich von einem sicheren Passwort abhängig; beachten Sie hierzu bitte Punkt 3 unter „Datenschutz & Privatsphäre unter iOS 8“.

Wenngleich Apple behauptet, selbst keinen Zugriff mehr auf Ihre Daten zu haben und auch Behörden den Zugriff zu verweigern, will der Sicherheitsforscher Jonathan Zdziarski mithilfe von Forensik-Tools via iTunes an Daten herangekommen sein. Ihm zufolge sei es ein Leichtes, mit diesen frei erhältlichen Tools Nutzer auszuspähen und an private Daten zu gelangen. Zdziarskis Forderung: Apple soll auch iTunes via Passwort schützen. Eine Forderung, die auch unabhängig dieses Verschlüsselungsproblems sinnvoll erscheint und sicherlich von vielen Usern genutzt werden würde.

App-Sicherheit unter iOS

Schon im Verlauf dieses Artikels haben wir feststellen können, dass die Richtlinien, unter denen Apple Apps im App-Store iTunes aufnimmt, als streng zu bezeichnen sind – vor allem im Vergleich mit dem größten Konkurrenten, Android. Dass Google es hier alles andere als genau nimmt, zeigen Ihnen die Informationen im Android-Frühjahrsputz-Artikel, die Sie ab der Überschrift „App-Sicherheit unter Android“ finden. Genau genommen kontrolliert Apple so stark, dass sich das Unternehmen mit dem Vorwurf der Zensur auseinandersetzen muss; im Absatz „Kritikpunkte von Security-Experten“ gingen wir bereits darauf ein. Und dennoch konnte Apples App-Store 2014 um 54,3 Prozent wachsen, sodass iOS-User mehr als 1,4 Millionen Apps herunterladen können.

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Apple ist, nachdem diverse Verbraucherschutzeinrichtungen kritisiert hatten, dazu übergegangen, die Darstellung kostenfreier Apps zu überarbeiten. Existieren In-App-Käufe, darf die App nicht mehr als „gratis“ beworben werden. Das macht insbesondere in Hinblick auf den Kinder- und Jugendschutz Sinn. Jüngst ging eine weitere Strategie hinsichtlich Apples App-Store publik: Mit der neuen Kategorie „Pay Once & Play“ möchte Apple mehr Transparenz erreichen und jene Apps zusammenfassen, die gänzlich ohne In-App-Käufe auskommen. Damit wird diese Kategorie wohl insbesondere für Eltern interessant. Wurde ein einmaliger App-Kauf getätigt, sind zum Ausführen der App keine weiteren Mikrotransaktionen notwendig. Sie finden in dieser Kategorie bereits viele Spiele wie Gunbrick, GTA San Andreas, Bastion oder Minecraft.

Wir können also feststellen, dass Apples Richtlinien und Kategorisierungen sinnvoller, insbesondere sicherer gestaltet sind als in Googles App-Store. Nichtsdestotrotz ist auch bei Apple nicht alles Gold, was glänzt: Im November letzten Jahres machte eine Schwachstelle die Runde, die die Installation manipulierter Apps ermöglichte. Für die Angriffsmethode Masque Attack ist kein Jailbreak notwendig, da Angreifer eine Lücke in der Zertifikatsprüfung von iOS ausnutzen konnten, um Original-Apps durch Schadsoftware zu ersetzen. Anwendern wurde angeraten, Apps ausschließlich aus vertrauensvollen Quellen zu installieren und jedwede Warnung oder Seltsamkeit des Betriebssystems zu prüfen. War es unter iOS 7 noch möglich, Signaturen der installierten Apps in den Einstellungen einzusehen und zu prüfen, inwieweit nicht vertrauenswürdige Quellen verwendet werden, wurde diese Option in Version 8 des mobilen Betriebssystems entfernt. Sie können jedoch für jede App die Berechtigungen einschränken, wie wir es im Privatsphäre-Bereich bereits beschrieben haben. Das ist zweifelsfrei ein großer Vorteil gegenüber Android. Gegen Malware kann Sie nur eines schützen: Eine sinnvoll ausgewählte Antiviren-Software.

Antivirus für iOS

Wenngleich Meldungen wie die eben erwähnte oder auch die des iOS-Trojaners Pawn Storm, der erst vor wenigen Wochen entdeckt wurde, die Runde machen, gibt es noch immer iOS-Nutzer, die behaupten, Antiviren-Software sei für iOS komplett unnötig. Ähnlich wie beim Apple-Desktop-System Mac OS X werden häufig Scheinargumente zur Verteidigung der eigenen Bequemlichkeit eingesetzt: Android sei weiter verbreitet und damit auch häufiger ein ausgewähltes Angriffsziel. Meldungen wie die, dass es 98 Prozent aller mobilen Malware auf Android abgesehen hat, unterstützen diese Argumentation. Es ist zwar korrekt, dass Android ein Malware-Problem hat, das weit über das von iOS hinausgeht, jedoch ist es nicht korrekt, zu behaupten, iOS sei deshalb vor Malware geschützt. Die Berichterstattung über die Schwachstelle in der Zertifikatsprüfung oder die über Pawn Storm sind nur zwei Beispiele von unzähligen, die das beweisen. Machen Sie sich ruhig den Spaß, „Malware iOS“ in die Suchmaschine Ihres Vertrauens einzugeben – spätestens dann erkennen Sie, dass Malware-Gefahren unter iOS sehr real sind.

Die Architektur von iOS bedingt es, dass bislang weniger Malware-Attacken auf dieses System gegangen sind. Als geschlossenes System macht es iOS Hackern und anderen Angreifern schwerer, jedoch nicht unmöglich. Unmöglich schon allein deshalb nicht, weil Sicherheitslücken nicht direkt im System sitzen müssen; es reicht, wenn Sie eine veraltete oder unsichere App verwenden. Bislang haben Angriffe meist auf Geräte abgezielt, die mittels Jailbreak geöffnet wurden. Nach wie vor ist jedoch auch das World Wide Web für jedes iOS-Gerät gefährliches Terrier. Denken Sie an Drive-by-Downloads, die Sie als Nutzer nicht mitbekommen und die Schadcode verbreiten. Persönliche Daten können gesammelt, das Programm unbemerkt im Hintergrund ausgeführt werden. Als Lektüre zum Thema empfehlen wir Ihnen den Browlock-Artikel im Botfrei-Blog. Wenn Sie über Ihr iOS-Gerät E-Mails empfangen, sind Sie im Übrigen genauso empfänglich für Spam, Trojaner-Anhänge und Phishing wie bei jedem anderen System auch.

Was eine Security-Suite unter iOS können muss, entspricht in etwa dem, wovor Sie auch Android schützen sollten – lesen Sie hierzu bitte im Android-Artikel den Absatz „Antivirus für Android“. Einige Lösungen können Sie sich inklusive einer Bewertung in Sicherheit, Leistung, Usability sowie Hilfe & Support bei netzsieger.de genau ansehen (achten Sie bitte darauf, ob die jeweilige Lösung tatsächlich für iOS gedacht ist) und auch wir hatten im vorigen Jahr getestet. Angeschaut hatten wir uns die Mobile-Lösungen von Kaspersky, avast! und Avira, wobei seinerzeit lediglich Avira für iOS ausgelegt war. Kaspersky hat in der Zwischenzeit ein wenig aufgeholt und offeriert immerhin eine iOS-Safe-Browser-Lösung, avast! möchte mit der SecureLine für iOS Ihre Kommunikation via VPN sichern. In der kostenfreien Version von Avira stehen Ihnen ein On-Demand-Scanner, eine Ortungsfunktion, der Signalruf und Identitätsschutz zur Verfügung; in der Pro-Version erweitern Sie um die Funktionen „sicher surfen“, „hochwertiger Schutz“ sowie „technischer Support“.

 

Fazit Apple iOS 8

Bezüglich des Aufräumens hält das mobile Apple-Betriebssystem iOS 8 keine Überraschungen bereit: Es ist hin und wieder einfach notwendig, dass Sie Ihr Gerät ausmisten – spätestens vor einem Update des Betriebssystems sollte das geschehen. Dank iCloud-Anbindung mit verschlüsseltem Übertragungsweg und verschlüsselter Speicherung haben Sie auch keinen Grund mehr, Ihr Gerät so vollzupacken. Die Stärke der Verschlüsselung ist sehr von Ihrem gewählten Code abhängig – sorgen Sie für ausreichende Sicherheit, indem Sie den vierstelligen Code in einen längeren verwandeln. Sicherheit per Default gibt es bei iOS leider nicht, jedoch können Sie sich mit unseren Tipps und einer sinnvoll ausgewählten Security-Suite recht gut absichern, da Apple in iOS 8 erstmals mit diversen Kritiken aufräumen konnte.

Update: Apple verbannt Anti-Viren-Produkte aus App Store

Es ist schon sehr eigenwillig, was Apple nun gestartet hat: Der Konzern hat damit begonnen, Antiviren-Lösungen aus iTunes, dem hauseigenen App Store, zu entfernen. Es gäbe keine Viren, die iOS angreifen könnten, heißt die medial einheitlich verbreitete, jedoch inoffizielle Begründung. Bereits verschwunden sind VirusBarrier sowie Anti-Virus Detective.

Apples Schritt, die Anti-Viren-Apps aus iTunes verschwinden zu lassen, verwirrt: Operation Pawn Storm hat zweifelsfrei bewiesen, dass ein Schutz auch für iOS nicht nur sinnvoll, sondern zwingend notwendig ist. Und auch die Tatsache, dass Dateien zwischen iOS und OS X gerne ausgetauscht werden und virenverseucht sein können, macht diesen Schritt nicht besser.

Natürlich lässt sich vortrefflich darüber streiten, inwieweit im App Store angebotene Lösungen tatsächlich effizient sind. Zu behaupten, iOS wäre vor Malware gefeit, ist jedenfalls nicht zielführend. Bleiben Sie bitte bei einer Security-Suite für iOS, denn auch die grundsätzlich sicherere Architektur des Betriebssystems kann Sie weder vor Spyware oder Malware noch vor Bugs anderer Programme oder Spam schützen.

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