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Windows aufräumen, optimieren und sichern: Bringen Sie Ihr System auf Hochglanz

20. Januar 2015 von Larissa Weigand

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Wirtschaftsspionage, Datenschutz, DDoS, Social Engineering: Einige Schlagwörter unserer Zeit. Ohne sichere Systeme, die performant arbeiten, erlauben wir Cyberkriminellen und Geheimdiensten, unsere Aktivitäten zu überwachen, zu manipulieren oder gar unsere Systeme zu übernehmen und Schadcodes auszuführen. Ordnung ist bekanntlich das halbe Leben, und so starten wir unsere neue Blogserie „Frühjahrsputz für PC, Mobile & Server“ mit der Betriebssystemversion Windows 8.1 des Redmonder Software-Riesen Microsoft.

Windows 8.1 aufräumen

In Windows 8.1 finden Sie diverse Möglichkeiten, Ihr System zu bereinigen: Von der Datenträgerbereinigung über das Entfernen von Werbung bis hin zum Sortieren benötigter und nicht benötigter Programme lernen Sie im Folgenden einige dieser Möglichkeiten kennen.

Datenträgerbereinigung unter Windows 8.1

Drücken Sie die Windows-Taste Ihrer Tastatur und Q, um die Suche zu öffnen. Alternativ führen Sie Ihre Maus zum rechten Bildrand, bis sich das Menü („Charm-Bar“) öffnet und das Suchfeld freigibt. Geben Sie „Speicherplatz“ ein und wählen Sie „Speicherplatz durch Löschen nicht erforderlicher Daten freigeben“ aus. In dem sich nun öffnenden Fenster wählen Sie Ihr Laufwerk (i. a. R. Laufwerk C:) aus. Es benötigt ein wenig Zeit, bis sich das Fenster „Datenträgerbereinigung“ öffnet, aus dem Sie die zu löschenden Komponenten auswählen. Gehen Sie auf „Systemdateien bereinigen“. Entfernt werden somit auch alte Setup-Dateien, die Sie nicht benötigen und die nur Speicherplatz verschwenden. Das ist besonders nach dem Update von Windows 8 auf das aktuelle Windows 8.1 sehr sinnvoll, da diese Setup-Datei auf beeindruckende Größen kommt. Und da Sie ohnehin nicht mehr downgraden können, wenn Sie auf Version 8.1 aktualisiert haben, macht es wenig Sinn, alte Installationsdateien aufzubewahren.

An die Datenträgerbereinigung gelangen Sie optional auch über den Explorer: rechts klicken Sie auf die zu reinigende Partition (z. B. Laufwerk C:), wählen Sie „Eigenschaften“, klicken auf „Bereinigen“, anschließend auf „Systemdateien bereinigen“; der restliche Weg gleicht dem oben beschriebenen. Eine dritte Alternative funktioniert übers Suchfeld: Geben Sie cleanmgr ein, nehmen Sie die richtige Partition und führen Sie die oben beschriebenen Schritte aus.

Auch das Bereinigen des Update-Ordners bringt Speicherplatz: Updates werden unter C:\WINDOWS\SoftwareDistribution\Download gespeichert. Dort prüfen Sie, ob nach Update-Installationen und darauf folgenden Neustarts Dateien zurückgeblieben sind, und diese löschen Sie.

Den folgenden Tipp wenden Sie bitte nur an, wenn Windows 8.1 bei Ihnen problemlos läuft, da mit dem Bereinigen des WinSxS-Ordners Deinstallationen von bereits installierten Windows-Updates unmöglich werden: Sollte Windows 8.1 nicht starten, werden in diesem Ordner ältere dlls- und exe-Dateien abgelegt. Bei einer Systemwiederherstellung greift Windows auf eben diesen Ordner zu. Allerdings werden hier auch sehr veraltete Dateien gespeichert, die lediglich Speicherplatz kosten, aber keinen Nutzen erfüllen. Diese veralteten Dateien erkennt Windows 8.1, sodass Sie das Bereinigen über DISM ausführen: Wählen Sie die Windows-Taste + X, dann „Eingabeaufforderung (Administrator)“, anschließend fügen Sie folgenden Befehl ein:
dism /online /cleanup-image /analyzecomponentstore
Nun wird analysiert, ob Speicherplatz freigegeben werden kann. Mit Y für „ja“ und „N“ für „nein“ geben Sie die Anweisung, ob die Dateien gelöscht werden sollen oder nicht.

Autostart aufräumen

Microsoft hat Windows 8 bzw. Windows 8.1 einen deutlich mitteilungsfreudigeren Task-Manager spendiert als den Vorgängerversionen. Aus diesem heraus ermitteln Sie die Autostart-Programme: Starten Sie den Task-Manager mit STRG + Umschalt + ESC; alternativ über die Windows-Taste + X. Sind Sie auf „mehr Details“ gegangen, sehen Sie oben den Reiter „Autostart“. Oben rechts sehen Sie die letzte BIOS-Zeit, darunter eine Tabelle mit dem Programmnamen, dem Herausgeber, dem Status und der Startauswirkung. Auf diesen letzten Punkt legen Sie Ihr Hauptaugenmerk: Programme, die Windows mit „Hoch“ einstuft, verzögern den Startvorgang immens. Klicken Sie auf den Header der Spalte „Startauswirkung“ an, sortieren sich die Programme von „Hoch“ nach „Keine“.

Nun stellt sich die Frage, was Sie deaktivieren können. Eine pauschale Antwort können wir leider nicht geben; grundsätzlich gilt aber, dass Sie Programme, die Sie nicht benötigen, nicht automatisch starten lassen brauchen. So mischen beispielsweise Apples iTunes oder Microsofts Skype gerne mal in den Autostart-Programmen mit. Es genügt, wenn Sie solche Programme manuell starten. Ihr Antiviren-Programm sowie sämtliche Programme, die mit Ihrer Grafikkarte und Ihrem Sound zusammenhängen, lassen Sie aktiviert – es wäre nicht gut, diese Programme am Starten zu hindern. Haben Sie etwas versehentlich deaktiviert, ist dies allerdings nicht weiter schlimm; über den Task-Manager können Sie jederzeit deaktivieren und aktivieren.

Werbung unter Windows 8.1 abschalten

Microsoft hat seine Suchfunktion in Windows mit dem Sprung auf Windows 8 angenehm optimiert: Die Ergebnisliste beinhaltet keine verschachtelten Dateien mehr, sondern Sie sehen sie sauber und übersichtlich untereinander aufgeführt. So weit, so gut, allerdings sehen Sie neben den eigentlichen Suchergebnissen auch noch Reklame. Fühlen Sie sich durch die Werbeeinblendungen gestört, schalten Sie diese einfach ab. Ein warnendes Wort am Rande: Nutzen Sie die Funktion, werden Ihnen keine Webinhalte der Microsoft-eigenen Suchmaschine Bing mehr angezeigt. Sie suchen dann ausschließlich offline. Ist das in Ordnung für Sie, schalten Sie die Werbeeinblendungen mit der folgenden Anleitung ab:

Drücken Sie die Windows-Taste und C oder fahren Sie rechts am Bildschirmrand entlang, um die Charms-Bar zu öffnen. Klicken Sie auf „Einstellungen“, anschließend auf „PC-Einstellungen ändern“. Im linken Menü gehen Sie auf „Suche und Apps“. Im Bereich „Suche“ klicken Sie auf den Einstellregler, der sich unter der Überschrift „Bing für die Internetsuche verwenden“ befindet. Da die Windows-eigene Suche nun keine Internetverbindung hat, bekommen Sie keine Reklame mehr angezeigt.

Apps & Programme unter Windows 8.1

Ähnlich wie es viele im Mobile-Bereich schon längst gewohnt sind, arbeitet Windows 8.1 mit Apps. Einige sind bereits vorinstalliert, wenn Sie sich einen Rechner mit Windows 8 bzw. 8.1 kaufen. Dazu zählen unter anderem:

  • E-Mail, Kalender & Kontakte
  • Musik
  • Windows-Audiorekorder
  • Windows Photos
  • Video
  • Spiele
  • MSN Wetter
  • Karten
  • Windows-Rechner
  • Windows-Leseliste
  • Windows Hilfe und Tipps
  • Skype

Auch hier gilt, dass wir Ihnen leider nicht konkret sagen können, welche dieser Apps Sie getrost deinstallieren können. Wir kennen Ihren Anwendungsbereich nicht. Arbeiten Sie allerdings beispielsweise mit Thunderbird oder Outlook, benötigen Sie die E-Mail-/ Kalender-/ Kontakte-App sicher nicht. Skypen Sie vorrangig mit Ihrem Smartphone, wird diese App auch unnötig. Bestimmt haben Sie auch unseren App-Test verfolgt und verwenden eine Wetter-App aus unserem Test, sodass Sie auch MSN Wetter deinstallieren können.

Das Praktische an den Windows-Apps ist, dass sie die Performance Ihres Rechners nicht beeinflussen, wenn Sie die App zwar geöffnet haben, aber nicht verwenden. Die App wird weiter im Hintergrund ausgeführt, ohne die Rechnergeschwindigkeit zu beeinflussen. Nach einer Weile schließt Windows die App automatisch; Sie können Apps allerdings auch manuell schließen. Sind Sie wieder in Ihrer Desktop-Ansicht, steuern Sie die Maus in den linken oberen Rand, rechtsklicken und gehen auf die Schaltfläche „Schließen“.

Nicht selten sind bereits vorinstallierte Programme wahre Bremsklötze der Performance und kosten unnötig Speicherplatz. Es existieren sinnvolle Alternativen, die weit weniger ressourcenhungrig sind. Hinzu kommt: auch dem Datenschutz tun freie Alternativen gut. Die Website prism-break.org zeigt Alternativen zu gängiger Windows-Software.

Um bestehende Apps zu deinstallieren, markieren Sie die Apps, die Sie löschen möchten, in Ihrer App-Übersicht mit einem Rechtsklick und gehen anschließend auf „Deinstallieren“. Die Apps „Desktop“, „Kamera“, „Fotos“, „PC-Einstellungen“, „Store“ sowie „OneDrive“ können nicht deinstalliert werden. Gehen Sie so vor, werden ausschließlich die Apps entfernt, die dem aktuellen Benutzer zugeordnet werden können. Ist beispielsweise die Skype-App für Benutzer A und Benutzer B installiert und Benutzer A deinstalliert sie, greift Benutzer B weiterhin auf die App zu. Legen Sie ein neues Benutzerprofil C an, stellt Windows diesem User erneut Apps bereit. Diese können nicht wie eben beschrieben entfernt werden.

Die PowerShell ist das Mittel der Wahl, um Apps endgültig zu deinstallieren. Sie starten die PowerShell mit Adminrechten dadurch, dass Sie in der Charm-Bar nach „PowerShell“ suchen und dann per Rechtsklick „Als Administrator ausführen“ auswählen. Mit den folgenden Befehlen können Sie …

  • … installierte Apps für einen bestimmten Benutzer anzeigen lassen: Get-AppXPackage -User BENUTZERNAME
  • … installierte Apps für sämtliche Benutzer anzeigen lassen: Get-AppxPackage -AllUsers
  • … sämtliche Microsoft-Apps für den Benutzer deinstallieren, der aktuell angemeldet ist: Get-AppxPackage -Publisher *Microsoft* | Remove-AppxPackage
  • … alle Apps für sämtliche Benutzer deinstallieren: Get-AppxPackage -AllUsers | Remove-AppxPackage
  • … alle Apps löschen, die standardmäßig von Bing bereitgestellt werden: Get-AppxProvisionedPackage -online | where {$_.PackageName -like „*Bing*“} | Remove-AppxProvisionedPackage -online
  • … sämtliche standardmäßig bereitgestellten Apps deinstallieren: Get-AppXProvisionedPackage -online | Remove-AppxProvisionedPackage -online

Da es nicht möglich ist, die Store-App zu deinstallieren, können Sie nichts falsch machen. Sie können nach wie vor auf den Windows-Store zugreifen, um versehentlich gelöschte Apps neu zu installieren.

Dateien unter Windows 8.1 richtig löschen

Löschen Sie unter Windows eine Datei, landet sie zunächst im Papierkorb. Doch selbst, wenn Sie den Papierkorb leeren, sind Ihre Dateien noch immer leicht wiederherstellbar. Windows löscht nicht wirklich, sondern macht Dateien lediglich unsichtbar. Als Nutzer haben Sie über den Windows-Explorer keinen Zugriff, weil der Pfad der vermeintlich gelöschten Datei nicht mehr existiert. Datenrettungstools greifen allerdings sehr tief und spüren Ihre eben doch nicht gelöschten Dateien wieder auf. Diese Wiederherstellung ist solange möglich, bis die durchs Löschen entstandenen freien Festplattenbereiche mit neuen Daten gefüllt werden. Dies ist besonders bei sensiblen Daten relevant. Sie können sich entweder externe Tools zum Schreddern Ihrer Daten installieren oder Sie setzen auf die Windows-eigenen Bordmittel:

Mit der Windows-Taste + R rufen Sie die Kommandozeile auf. Geben Sie cmd ein und bestätigen Sie. Geben Sie nun den Befehl cipher /w:C: an, um die Systempartition C: zu bereinigen. Für andere Festplattenbereiche ersetzen Sie das C: in dem Befehl durch den jeweiligen Laufwerksbuchstaben. Achten Sie darauf, während des Löschvorgangs alle anderen Anwendungen zu schließen, damit so viele Dateien wie möglich aufgestöbert und gelöscht werden können.

 

Die Leistung unter Windows 8.1 optimieren

Ihr Rechner ist nun blank geputzt – es ist an der Zeit, Ihre Laufwerke zu optimieren und eine bessere Performance zu erreichen. Des Weiteren erhalten Sie konkrete Tipps, die Ihnen das Arbeiten mit Windows 8.1 erleichtern.

Laufwerke unter Windows 8.1 optimieren und reparieren

Um die Leistung Ihres Rechners zu optimieren, ist es notwendig, sie erst mal zu kennen. Die Systeminformationen lassen Sie sich anzeigen, wenn Sie „System“ ins Suchfeld der Charm-Bar eingeben und anschließend auf „System“ klicken. Durch das Optimieren der Laufwerke wird die PC-Leistung am effizientesten verbessert. Die Funktion „Laufwerke optimieren“ hieß früher „Defragmentierung“. Sie wird standardmäßig einmal pro Woche automatisch ausgeführt. Sie können Ihre Laufwerke jedoch auch manuell optimieren.

Geben Sie „Laufwerke optimieren“ ins Suchfeld der Charm-Bar ein und wählen Sie „Laufwerke defragmentieren und optimieren“. Unter „Laufwerk“ wählen Sie die Partition, die Sie optimieren möchten. Unter der Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die Einstellungen, die aktuell vorliegen; standardmäßig steht hier: „Ein – Die Laufwerke werden automatisch optimiert. Häufigkeit: wöchentlich“. Diese Einstellungen können Sie individuell anpassen. Wird das zu optimierende Laufwerk von einem anderen Programm verwendet oder wurde es nicht als NTFS, FAT oder FAT32 formatiert, lässt sich dieses Laufwerk nicht optimieren. Ausgenommen sind auch Netzwerklaufwerke. Wird Ihnen ein bestimmtes Laufwerk nicht angezeigt, ist es wahrscheinlich fehlerhaft. Haben Sie das Laufwerk repariert, können Sie es optimieren.

Um ein Laufwerk zu reparieren, geben Sie „Dieser PC“ ins Suchfeld ein und klicken auf „Dieser PC“. Wählen Sie das betreffende Laufwerk mit einem Rechtsklick an, gehen Sie auf „Eigenschaften“. Im Reiter „Tools“ sehen Sie unter dem Feld „Fehlerüberprüfung“ den Button „Überprüfen“. Folgen Sie den Anweisungen; unter Umständen kann ein Neustart nach der Fehlerüberprüfung notwendig sein.

Dienste abschalten und Performance verbessern

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr System braucht viel zu lange, um zu arbeiten, kann es helfen, sich laufende Dienste anzuschauen. Die folgenden Anleitungen unterscheiden sich nach Anfängern und Fortgeschrittenen, sodass Sie selbst überlegen können, was Sie sich zutrauen:

Auch wenn Sie sich nicht für einen Profi halten, können Sie die Leistung Ihres Systems beschleunigen. Nachdem Sie die Windows-Taste + R gedrückt haben, geben Sie „msconfig“ ein und bestätigen mit OK. Im neuen Fenster gehen Sie auf den Reiter „Dienste“ und aktivieren unten die Option „Alle Microsoft-Dienste ausblenden“. Jetzt sehen Sie ausschließlich jene Dienste, die Sie gefahrlos deaktivieren können. Überlegen Sie sich zu jedem Dienst, ob dieser aktiv sein muss – Updates jedweder Art können problemlos deaktiviert werden, indem Sie das Häkchen vorn herausnehmen. Verwenden Sie iTunes, sollten Sie Apples Bonjour-Dienst aktiv lassen, andernfalls wird iTunes unbrauchbar. Ihre Einstellungen können Sie jederzeit rückgängig machen, indem Sie das Häkchen wieder setzen. Merken Sie sich dafür bitte, welche Dienste Sie deaktiviert haben. Nach dem Neustart werden die deaktivierten Dienste nicht mehr ausgeführt.

Fühlen Sie sich sattelfester, schalten Sie auch einige nicht benötigte Windows-Dienste ab. Drücken Sie wieder die Windows-Taste + R und geben Sie „services.msc“ ein, um anschließend mit OK zu bestätigen. Es öffnen sich die Dienste inklusive der Windows-Dienste. Haben Sie einen Dienst per Rechtsklick ausgewählt, wählen Sie im Kontextmenü die „Eigenschaften“ und suchen unter dem Starttyp die Option „deaktiviert“ aus. Bestätigen Sie mit OK. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie den Dienst deaktivieren können, lassen Sie ihn im Zweifelsfall lieber aktiv. Sie können jedem Dienst eine Beschreibung entnehmen. Die folgenden Dienste sind zumeist unnötig und können deaktiviert werden:

  • Anwendungserfahrung
  • Diagnoserichtliniendienst
  • Druckwarteschlange (nur deaktivieren, wenn Sie keinen Drucker besitzen!)
  • Enumeratordienst für tragbare Geräte
  • IP-Hilfsdienst
  • Offlinedateien
  • Programmkompatibilitäts-Assistent-Dienst
  • Remoteregistrierung
  • Sekundäre Anmeldung
  • Sicherheitscenter
  • TCP/IP-NetBIOS-Hilfsdienst (nur deaktivieren, wenn Ihr PC nicht mit einer Arbeitsgruppe verbunden ist!)
  • Überwachung verteilter Verknüpfungen
  • Windows Search
  • Windows-Bilderfassung
  • Windows-Fehlerberichterstattungsdienst
  • Windows-Zeitgeber (nur deaktivieren, wenn sich die Systemzeit nicht automatisiert mit dem Internet abgleichen soll!)

Haben Sie aus Versehen einen Dienst deaktiviert, sodass eines Ihrer Programme nicht mehr fehlerfrei funktioniert, schließen Sie den Prozess über den Task-Manager. Im Anschluss können Sie den Dienst problemlos wieder aktivieren, indem Sie der Anleitung erneut folgen. Die Anleitung für Anfänger oben eignet sich wesentlich besser, um Drittanbieter-Dienste ausfindig zu machen.

Mit den Bordmitteln verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Änderungen: Sie starten die Verwaltung im Ausführen-Dialog mit services.msc. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Dienste (Lokal)“, anschließend auf „Liste exportieren“. Benennen Sie diese Liste entsprechend, haben Sie einen guten Überblick über Ihre bisherigen Einstellungen und finden sich im Nachhinein schneller zurecht.

Sie können Dienste auch über die Registry aus dem System löschen. Mit dem Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services gelangen Sie dorthin, suchen den Namen des Dienstes und löschen den Schlüssel. Grundsätzlich raten wir Ihnen von dieser Methode jedoch ab, da sie schon mehr als ein instabiles System geschaffen hat. Bedenken Sie außerdem die folgenden Tipps:

  • Dienste zu Testzwecken deaktivieren: Gehen Sie über msconfig, deaktivieren Sie einen Dienst sofort und komplett. Möchten Sie erst testen, rufen Sie den Dienst über die Management-Konsole services.msc auf und setzen Sie ihn auf „manuell“. Windows hat so die Möglichkeit, den Dienst dann wieder zu starten, wenn er benötigt wird.
  • Sämtliche Windows-Dienste agieren „global“, also fürs komplette System. Schalten Sie einen Dienst für sich ab, wirkt sich das genauso auf andere Benutzer aus.
  • Im Reiter „Abhängigkeiten“ in den Eigenschaften eines Dienstes können Sie erkennen, ob Abhängigkeiten von oder zu dem jeweiligen Dienst bestehen. Wenn Abhängigkeiten zu Windows oder zu von Ihnen verwendeten Drittprogrammen bestehen, lassen Sie den Dienst bitte aktiv, da ansonsten schlimmstenfalls das gesamte System unbrauchbar wird.
  • Startet Windows einen Dienst im Modus „automatisch“, verstehen Sie das bitte als Indiz dafür, dass der Dienst wichtig zur Funktionalität des Betriebssystems ist; verzichten Sie aufs Deaktivieren.

Eine Besonderheit bildet die Webcam bei Windows 8.1 (aber auch bei allen anderen Systemen). Webcam-Spionage mag nach Science-Fiction klingen, ist allerdings für zahlreiche Chefs, Hacker und Geheimdienste alltägliche Praxis. Treffen kann es jeden, der eine Webcam besitzt. Ihre Webcam kann aus der Ferne gesteuert werden – und Sie bekommen davon nichts mit. Videobild und Sound können live ins World Wide Web übertragen werden, und sie bemerken es nicht. Eine Möglichkeit für Sie ist, Ihre Webcam manuell zu deaktivieren: In der Systemsteuerung steuern Sie den Gerätemanager an und wählen „Bildverarbeitungsgeräte“. Suchen Sie Ihre Webcam aus und gehen Sie auf „deaktivieren“.

Dies ist dann möglich, wenn Sie Ihre Webcam nur selten oder gar nicht nutzen. Ist Ihnen das manuelle Aktivieren, wenn Sie die Webcam wieder benötigen, zu umständlich, können Sie auch den Fernzugriff selbst steuern: Gehen Sie in den Systemeigenschaften auf „Remote“, um die Remoteunterstützung zu deaktivieren. So verhindern Sie Fernzugriff auf Ihre Webcam. Benötigen Sie regelmäßigen Remote-Zugriff, existiert eine dritte Option: Sie schränken den Webcam-Zugriff ein, indem Sie bestimmen, welche Apps auf Ihre Webcam zugreifen dürfen. Geben Sie dafür in die Suche „Datenschutz“ ein und klicken Sie auf „Datenschutzeinstellungen für die Webcam“. Nun können Sie jeder einzelnen App erlauben oder verbieten, auf Ihre Webcam zuzugreifen.

Eine weitere Option sind externe Security-Tools. Die meisten dieser Werkzeuge machen die Webcam allerdings zu einem Überwachungswerkzeug, bei dem sich NSA & Co. freudig die Hände reiben. Eine Ausnahme bildet das Tool Webcam Warden: Die Freeware überwacht alle Programme, die unter Windows auf die Webcam zugreifen möchten. Ein integrierter Schutzmodus soll den Webcam-Zugriff komplett verhindern und Alarm gibt das Tool auch, wenn es einen Trojaner erkannt hat (Download Webcam Warden bei Chip).

Traurig, aber wahr: Das simpelste und effizienteste Tool zum Schutz vor Webcam-Zugriffe ist ziemlich Lo-Tech, nämlich das Abkleben der Cam.

Tipps & Tricks für Windows 8.1

Windows 8 beziehungsweise 8.1 bringt zahlreiche Funktionen mit, die den Vorgängern unbekannt waren. Wir stellen Ihnen einige davon vor, die Ihnen die Arbeit erleichtern können:

  • ISO-Dateien: Als Datensicherung speichern Sie in ISO-Dateien Inhalte von CDs oder DVDs. Konnte Windows 7 ISO-Dateien lediglich auf Datenträgern brennen, können Sie selbige unter Windows 8.1 nun auch in den Windows-Explorer einbinden; man spricht auch vom „mounten“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ISO-Datei und wählen Sie im Menü „Öffnen mit“ den „Windows-Explorer“. Die ISO-Datei wird nun als virtuelles Laufwerk in den Explorer eingebunden und die Datei automatisch geöffnet, ohne dass zusätzliche Software benötigt wird.
  • Laufwerke zusammenfassen: Möchten Sie Laufwerkspartitionen zusammenfassen, nutzen Sie die Funktion „Speicherplätze“. Schließen Sie dafür mindestens zwei externe Festplatten an (sichern Sie die Festplatteninhalte unbedingt vorher anderweitig, diese gehen verloren!), drücken Sie die Windows-Taste + W und geben Sie „Speicherplätze“ ein. Wählen Sie „Neuen Pool und Speicherplatz erstellen“ und bejahen Sie die folgende Nachfrage. Sie setzen ein Häkchen vor allen Laufwerken, die Sie als virtuelles Laufwerk zusammenfassen möchten. Legen Sie Festplatten zusammen, löscht Windows sämtliche Dateien auf den jeweiligen Laufwerken, bedenken Sie also unbedingt die eingangs erwähnte Datensicherung Ihrer externen Festplatten.
  • Windows 8.1 ohne DVD zurücksetzen: Befindet sich zum Beispiel ein Virus auf Ihrem PC, macht die Zurücksetzen-Funktion Sinn, mit der Sie Windows 8.1 ohne Installations-DVD zurücksetzen: Mit der Windows-Taste + C öffnen Sie die Charm-Bar, gehen dann auf „Einstellungen“, anschließend auf „PC-Einstellungen ändern“. Links im Menü wählen Sie „Allgemein“. Scrollen Sie etwas herab und klicken Sie unter „PC ohne Auswirkungen auf die Dateien auffrischen“, wenn Sie Windows erneuern möchten, ohne Änderungen an Ihren Dateien hinzunehmen, oder auf „Alles entfernen und Windows neu installieren“, wenn Sie alles löschen möchten. Nachdem Sie „Los geht’s“ angeklickt haben, bestätigen Sie die Neuinstallation durch „Weiter“.
  • System-Einstellungen: Mit Windows 8.1 ist es glücklicherweise unnötig, dass Sie sich durch die Tiefen der Systemsteuerung kämpfen. Mit GodMode hat der Software-Riese Microsoft ein spezielles Windows-Fenster geschaffen, das sämtliche Einstellungen übersichtlich zusammenfasst. Durch einen Doppelklick auf eines der Symbole greifen Sie schnell darauf zu. Um diesen GodMode zu verwenden, legen Sie einen neuen Ordner auf Ihrem Desktop an und benennen ihn wie folgt: GodMode.{ED7BA470-8E54-465E-825C-99712043E01C}. Anschließend ersetzt das System den Ordner automatisiert durch das GodMode-Symbol, das Sie wie üblich per Doppelklick anwählen.

 

Sicherheit unter Windows 8.1

Noch nie hatte Windows so viele Bordmittel zur Verfügung, die dem OS Sicherheit spendieren sollen. Zumindest sieht das Microsoft selbst so. Das Security-Institut AV-Test liegt immer wieder im Clinch mit dem Redmonder, da das Institut die Qualität der Windows-eigenen Sicherheit zu bemängeln weiß.

Systemeigene Sicherheitskomponenten

Windows 8.1 ist mit diversen Sicherheitsfeatures ausgerüstet:

  • Im Wartungscenter prüfen Sie die Aktualität Ihrer Anti-Viren-Software, ob die Firewall aktiv ist oder ob automatische Updates eingerichtet sind.
  • Windows Defender ist der Microsoft-eigene Schadsoftware-Schutz, der Sie auch vor Viren oder Spyware schützen soll. Wie Sie gleich lesen werden, reicht dieser interne Schutz keinesfalls aus. Möchten Sie Windows 8.1 sicher verwenden, benötigen Sie zwingend eine ergänzende Security-Suite.
  • Windows SmartScreen ist ein Filter, der Sie warnt, wenn Sie unbekannte Apps oder aus dem Web geladene Dateien ausführen.
  • Über die Benutzerkontensteuerung vergeben Sie Zugriffsrechte. Daneben legen Sie in der Benutzerkontensteuerung fest, inwieweit Sie Ihre Zustimmung vor der Software-Installation oder vorm Öffnen von Apps geben müssen. Diese Funktion verhindert, dass Apps geöffnet werden, die Ihrem PC schaden.
  • Mit dem Dateiversionsverlauf, den wir oben bereits ausführlicher vorgestellt haben, stellen Sie beliebige Versionen Ihrer Dateien wieder her.
  • Windows Update ist Ihr Patch-Manager: Standardmäßig werden Updates automatisch ausgeführt. Wir empfehlen Ihnen, diese Einstellung beizubehalten, damit Sie kein Update verpassen.
  • Die Windows-Firewall möchte verhindern, dass Hacker und Schadsoftware auf Ihren PC zugreifen.

AV-Test: Tools in Windows 8.1 unzureichend

Im Februar 2014 testete AV-Test die Lösungen, die Windows 8.1 bereits mitbringt: Windows Defender als Anti-Viren-Lösung, die Windows-Firewall und den SmartScreen-Filter des Internet Explorers, der vor Schadsoftware und Phishing schützen soll. AV-Test hat diesen Basisschutz getestet, um diese Testergebnisse als Messlatte für 24 weitere Lösungen verwenden zu können. Beeindruckende Ergebnisse können die Bordmittel nicht liefern: Lediglich 70 Prozent der Bedrohungen wurden erkannt, während die kostenpflichtige Version von Avira, außerdem die Schutzsuiten von Bitdefender, Kaspersky Lab, F-Secure, Comodo und Symantec auf 100-prozentige Erkennung kommen. Die Suiten von Panda Security („Cloud Antivirus Free“), G Data sowie Microworld erkennen 99 Prozent.

Dieser Test beantwortet gleich die Frage, ob eine kostenfreie Lösung ausreicht, um Windows 8.1 abzusichern. AV-Test weiß nach seinem Test zu berichten: „Die kostenlosen Schutzpakete machten ihren Job in der Vergangenheit schon einmal besser. Im Gesamtranking stehen die Gratisversionen von Panda, AVG und Avast auf den Plätzen 5, 6 und 7 mit 15,5, 15 bzw. 14,5 Punkten. Bis zu den maximalen 18 Punkten ist es aber noch ein gutes Stück. Am bedenklichsten ist allerdings die Erkennungsleistung der Free-Versionen von AVG und Avast: Sie schafften in dieser Kategorie nur 3 bzw. 4 von 6 Punkten. Lediglich das Paket von Panda schnitt besser ab. Mit der Maximalpunktzahl in allen Bereichen und daher mit insgesamt 18 Punkten können sich die Suiten von Bitdefender und Kaspersky Lab brüsten. Mit 17,5 Punkten liegt die Kaufversion von Avira knapp dahinter. Das Basispaket von Microsoft liegt zwar auf dem 11. Rang, aber in Sachen Schutzleistung und Erkennung setzt es bei weitem keine Maßstäbe. Für die aktuelle Leistung konnten die Tester in dieser Kategorie nur 0 von 6 möglichen Punkten verleihen.“ Die Testergebnisse wurden in dieser Infografik übersichtlich zusammengestellt – leider schaffen es die Microsoft-eigenen Produkte lediglich auf Platz 11.

Datenschutz unter Windows 8.1

Bei Windows 8 beziehungsweise 8.1 beginnt der Datenschutz schon, noch bevor Sie mit dem System arbeiten, denn wenn es nach dem Willen von Microsoft geht, ist ein Microsoft-Account Pflicht. Praktisch ist es allemal: Als angemeldeter Windows-User greifen Sie ohne Umwege auf den Cloud-Speicher OneDrive zu, halten mehrere Rechner synchron und nutzen diverse andere Vorteile. Möchten Sie darauf angesichts der Überwachungsskandale jedoch verzichten, erstellen Sie ein lokales Benutzerkonto. Arbeiten Sie erstmalig mit Windows 8.1, da Sie eine Neuinstallation durchgeführt, einen neuen PC erworben oder ein Upgrade durchgeführt haben, werden Sie angehalten, Ihre E-Mail-Adresse einzugeben. Dieser Anweisung folgen Sie nicht, sondern Sie gehen – je nach Windows 8-Version – entweder erst auf „Neues Konto erstellen“ oder direkt auf „Ohne Microsoft-Konto anmelden“. Diese Option befindet sich ganz unten, sehr klein auf dem Anmeldebildschirm. Gegebenenfalls klicken Sie anschließend noch auf „Lokales Konto“, geben Ihren Benutzernamen ein und ergänzen Kennwort sowie Kennworthinweis. Klicken Sie auf „Fertigstellen“, startet Windows, ohne dass eine Cloud-Anbindung vorliegt. Haben Sie Windows 8 auf Windows 8.1 aktualisiert, finden Sie die Option „Ohne Microsoft-Konto anmelden“ nicht mehr vor. Klicken Sie dann „Neues Konto erstellen“, anschließend auf „Mit einem vorhandenem Konto fortfahren“. So umgehen Sie den vermeintlichen Online-Zwang.

Ist es für diesen Rat zu spät und Sie sind bereits stolzer Besitzer eines Microsoft-Accounts, können Sie nachträglich immer noch auf die klassische Anmeldung umstellen. Drücken Sie die Windows-Taste + i, dann auf „PC-Einstellungen ändern“. Klicken Sie auf „Konten“, dann „Ihr Konto“. Unter Ihrem Namen sehen Sie den Punkt „Trennen“, den Sie anwählen. Sie bestätigen mit dem Eingeben Ihres Microsoft-Kennworts und klicken „Weiter“. Wählen Sie „Zu einem lokalen Konto wechseln“, anschließend auf „Weiter“, dann „Abmelden“ und „Fertig stellen“.

Inwieweit Apps auf Ihre persönlichen Daten zugreifen können, sehen Sie über die Windows-Suche, nachdem Sie „Datenschutz“ eingegeben und auf das gleichnamige Feld geklickt haben. Sie können allgemeine Datenschutzeinstellungen vornehmen oder jene, die Ihre Position, Ihre Webcam, Ihr Mikrofon sowie weitere Geräte betreffen.

Windows-Firewall: Richtig konfiguriert, gut geschützt

Die Firewall dient – vereinfacht gesagt – dazu, vor Angriffen aus dem Web zu schützen. Allerdings kann dieses Vorhaben nur gelingen, wenn die Firewall korrekt konfiguriert ist. Per default ist die Windows-Firewall eingeschaltet. Sie kontrollieren dies durch das Aufrufen der „Windows Firewall“ in der Systemsteuerung. Ist Ihre Firewall doch ausgeschaltet, gehen Sie ins linke Menü auf „Windows-Firewall ein- oder ausschalten“.

Mit dieser Grundeinstellung verwirft Ihre Firewall sämtliche Datenpakete, die unaufgefordert an Ihren Rechner gelangen. Allerdings lässt sie all jene Pakete durch, die an die Programme gesendet werden, die sich in der Ausnahmeliste befinden. Diese Liste sehen Sie über Systemsteuerung – Windows Firewall – links „Eine App oder ein Feature durch die Windows-Firewall zulassen“ anklicken. Befinden sich auf dieser Liste Namen, mit denen Sie nichts anfangen können, rufen Sie unter „Details“ weitere Informationen auf. Entfernen können Sie Tools, indem Sie einfach das Häkchen vorn (komplett entfernt) oder hinten bei „Privat“ beziehungsweise „Öffentlich“ entfernen.

Windows 8.1 arbeitet mit einer Zwei-Wege-Firewall, die den ein- und ausgehenden Datenverkehr reguliert. Bedenken Sie dabei unbedingt, dass Sie jedes Programm manuell eingeben müssen, wenn Sie diese Funktion einschalten! Das ist nicht nur eine nervenraubende, undankbare Angelegenheit, sondern man kann schnell etwas übersehen – beispielsweise den Antiviren-Updater. Das wäre fatal! Mit Tools wie „Windows 8 Firewall Control“ (Download bei heise.de) machen Sie es sich komfortabler: Das Tool meldet Ihnen jede Anwendung, die Daten senden möchte. So füllen Sie die Liste Stück für Stück und können nichts übersehen. Das Tool erlaubt das Beschränken auf ein- beziehungsweise ausgehenden Verkehr, Sie können den kompletten Datenverkehr gestatten oder unterbinden. Als erfahrener User können Sie im Windows-Firewall-Menü die „Erweiterten Einstellungen“ aufrufen. Hier können Sie Regeln für einzelne Apps und Programme (eingehend & ausgehend getrennt) anpassen, Verbindungssicherheitsregeln festlegen und die Firewall überwachen.

BitLocker-Laufwerkverschlüsselung & Ordnerverschlüsselung unter Windows 8.1

Die BitLocker-Laufwerkverschlüsselung ist ein internes Tool, das Sie in den Editionen Windows 8.1 Pro und Enterprise erhalten. Dateien auf gemeinsamen Laufwerken werden geschützt: Hacker können nicht auf die Systemdateien zugreifen, die zum Ermitteln Ihres Kennworts nötig sind. Bevor Sie BitLocker aktivieren, ist es unabdingbar, einen Wiederherstellungsschlüssel zu erstellen. Ansonsten können Sie nicht mehr auf Ihre Dateien zugreifen. Um BitLocker zu aktivieren, geben Sie „BitLocker“ ins Windows-Suchfeld ein und klicken Sie die Funktion an. Nach einem Klick auf „BitLocker aktivieren“ werden Sie ggf. zur Eingabe des Admin-Kennworts aufgefordert, anschließend wird das Setup-Dialogfeld geöffnet und Sie befolgen die Anweisungen. Das BitLocker-Menü bietet Ihnen die Option, den Schutz zu pausieren, etwa um neue Software zu installieren, die BitLocker eventuell blockieren würde, oder BitLocker zu deaktivieren. Klicken Sie dafür auf die vorgesehenen Button „Schutz anhalten“ oder „BitLocker deaktivieren“. Fügen Sie Ihrem Laufwerk nun Dateien hinzu, werden diese automatisch verschlüsselt gespeichert.

Eine andere Methode, Ihre Dateien zu verschlüsseln – auch in niedrigeren Editionen – erfordert einige Klicks mehr: Mit EFS (Encrypting File System; verschlüsselndes Dateisystem) speichern Sie Daten verschlüsselt ab. Leider ist diese Funktion standardmäßig deaktiviert, allerdings lässt sie sich wieder aktivieren: Wählen Sie das „Ausführen“-Feld durch die Windows-Taste + R und geben Sie „regedit“ ein. Nach dem Bestätigen werden Sie in den Registry-Editor geführt. Öffnen Sie „HKEY_LOCAL_MACHINE“, dann „SYSTEM“, dann „CurrentControlSet“, anschließend „Control“ und „File System“. Nach dem Doppelklick in der rechten Liste auf den Eintrag „NtfsDisableEncryption“ setzen Sie den Wert „1“ auf „0“. Nach dem Neustart können Sie verschlüsseln. Wählen Sie einen Ordner, den Sie verschlüsseln möchten, und klicken Sie rechts, wählen Sie anschließend „Eigenschaften“ aus. Gehen Sie unten auf „Erweitert“, anschließend setzen Sie das Häkchen vor „Inhalt verschlüsseln, um Daten zu schützen“. Gehen Sie auf OK.

Patch-Management: Updaten Sie sich sicher

Veraltete Software gehört zu den Lieblingen von Hackern und Cyberkriminellen: Sie machen es ihnen ohne regelmäßige Updates und Patches sehr leicht, in Ihr System zu gelangen. Windows macht es Ihnen eigentlich leicht und setzt sämtliche Updates (System- und App-Updates) auf „automatisch aktualisieren“. Überprüfen können Sie Ihre Einstellungen, indem Sie über die Systemsteuerung oder die Suche „Windows Update“ aufrufen. In der linken Menüleiste können Sie unten unter „Installierte Updates“ prüfen, welche Aktualisierungen Sie bereits installiert haben. Ebenfalls links befindet sich der Menüpunkt „Einstellungen ändern“. Hier legen Sie fest, ob Updates automatisch installiert werden (was wir Ihnen ans Herz legen), ob empfohlene Updates genauso behandelt werden wie wichtige Updates und ob Updates für weitere Microsoft-Produkte zusammen mit den Windows-Updates eingespielt werden sollen.

Wählen Sie automatische Updates, ist es unnötig, nach weiteren Updates zu suchen. Entscheiden Sie sich gegen automatische Updates, nutzen Sie die Update-Suchfunktion bitte regelmäßig, um Ihre Software aktuell zu halten.

Auch die App-Updates sind per default auf „automatisch“ eingestellt. Über die Store-App können Sie prüfen und anpassen. Verwenden Sie im Store Ihre Charm-Bar wie gewohnt, um die „Einstellungen“ anzusteuern. Wählen Sie „App-Updates“ und nehmen Ihre Einstellungen vor.

Tracking unter Windows 8.1

Abgesehen von dem oben erwähnten Webcam-Thema existieren noch weitere Tracking-Methoden, mit denen Ihnen hinterher geschnüffelt werden kann. Beherzigen Sie unsere bisherigen Sicherheitstipps, steht es schon sehr gut um Ihren Rechner. Jetzt soll es darum gehen, dass Sie nicht mehr verfolgbar sind. Damit kommt der Microsoft-eigene Browser Internet Explorer (IE) ins Spiel. Der integrierte Tracking-Schutz verhindert, dass Infos, die Ihr Browser über Sie hat, an Websites oder Werbetreibende sowie Drittanbieter weitergereicht werden. Um den Tracking-Schutz zu aktivieren, ist es nötig, eine Liste dafür zu installieren. Sämtliche Drittanbieterinhalte, die von Webseiten auf dieser Liste stammen, werden blockiert und die Informationen, die diese Drittanbieterwebsites über Sie haben möchten, beschränkt. Zum Aktivieren des Tracking-Schutzes öffnen Sie den Internet Explorer. Wählen Sie in der Charm-Bar „Einstellungen“. Steuern Sie den „Datenschutz“ an, anschließend gehen Sie unter „Tracking-Schutz“ auf „Listen für den Tracking-Schutz hinzufügen“. Aus dem nun erscheinenden Internet Explorer Katalog wählen Sie eine Liste aus. Gehen Sie auf „Hinzufügen“, dann auf „Liste hinzufügen“ und die Liste wird installiert. Jetzt ist der Tracking-Schutz aktiv und Sie können optional weitere Listen aus dem Katalog installieren.

Verwenden Sie einen anderen Browser, finden Sie die Anleitungen unter den folgenden Links:

Eine der beliebtesten Tracking-Methoden sind Cookies. Öffnen Sie die Einstellungen in Ihrem Browser, um diese zu löschen. Im IE wählen Sie die Registerkarte „Allgemein“, klicken auf „Browserverlauf“ und „Löschen“. Wenn nicht schon geschehen, aktivieren Sie das Häkchen im Kontrollkästchen „Cookies“. Das Kontrollkästchen bei „Bevorzugte Websitedaten beibehalten“ hält die Cookies Ihrer Favoriten am Leben.

Lokal abgelegte Cookies finden Sie im Windows Temp-Ordner. Jeder Benutzer Ihres Rechners bekommt automatisch einen eigenen Temp-Ordner; wo sich dieser befindet, wird ausschließlich in den Umgebungsvariablen sichtbar. Deshalb nutzen Sie idealerweise die Ausführen-Funktion und geben %temp% ein. Haben Sie mit OK bestätigt, öffnet sich der Temp-Ordner und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sitzen Sie nun einer Vielzahl von Ordnern und Dateien gegenüber. Das können Installationsüberreste sein oder nicht vollständig gelöschte Daten, die Sie nun löschen können.

Weitere Sicherheitstipps für Windows 8.1

Problem: Das Betriebssystem aktualisiert sich nicht über Windows Update.
Lösung: Wenn sich Ihr System nicht aktualisiert, obwohl Sie automatische Updates beziehen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Systemdatei nicht mehr funktionsfähig. Microsoft hat mit dem „System Update Readiness“-Tool vorgebeugt: Öffnen Sie die Konsole mit Adminrechten und starten Sie den Update-Scanvorgang mit dem Befehl Dism /online /cleanup-Image /scanhealth. Danach geben Sie zum Überprüfen, ob eine Fehlermeldung von früheren Scans vorliegt, diesen Befehl ein: Dism /online /cleanup-Image /checkhealth. Um gefundene Fehler reparieren zu können, verwenden Sie diesen Befehl: Dism /Online /Cleanup-image /Restorehealth.

Problem: Ein zu synchronisierender Rechner ist als nicht vertrauenswürdig eingestuft.
Lösung: Windows 8-Rechner lassen sich miteinander synchronisieren, wenn die jeweiligen PCs als vertrauenswürdig eingestuft sind. Über die Website https://accounts.live.com können Sie sich eine Übersicht anzeigen lassen und weitere PCs als vertrauensvoll einstufen. Klicken Sie auf „Übersicht“, „Sicherheitsinfos bearbeiten“ und löschen oder binden Sie neue Rechner an im Bereich „Vertrauenswürdige Geräte“.

Fazit: Windows 8.1 bietet gute Features, reicht jedoch nicht aus

Mit Windows 8.1 gelang es Microsoft zweifelsfrei, die Vista-Krise komplett hinter sich zu lassen und die Fehler aus Windows 8 auszumerzen. Fehler waren es nicht im eigentlichen Sinne, sondern die Bedienung war komplizierter. Mit Windows 8.1 bedenkt Microsoft auf jene Anwender, die noch nicht die neuesten Touchscreens verwenden, sondern konventionell mit Maus und Tastatur eingeben. Bezüglich der Sicherheit war noch kein anderes Betriebssystem aus dem Hause Microsoft so umfangreich wie Windows 8 beziehungsweise 8.1, insbesondere, wenn Sie die Pro- oder Enterprise-Edition verwenden.

Umfangreich klingt zwar gut, reicht allerdings nicht aus: Wie AV-Test vergangenen Februar eindrucksvoll unter Beweis stellte, lässt sich mit den Bordmitteln in Bezug auf die Sicherheit kein Blumentopf gewinnen. Sie sind auf eine zusätzliche Security-Suite angewiesen, und die Experten von AV-Test zeigen die Unterschiede zwischen kostenfreier Software und kostenpflichtiger sehr schön auf. Unser Rat: Nehmen Sie etwas Geld in die Hand und schützen Sie sich richtig. Nehmen Sie gerne die Ergebnisse von AV-Test an die Hand, um Ihre Suite zu finden. Möchten Sie beraten werden, steht Ihnen unser Support gerne zur Verfügung. Auf keinen Fall sollten Sie solange ruhen, bis etwas passiert ist – sichern Sie sich vorher ab, denn die Grundaussage unserer Blogserie, die Brian Dye getroffen hat („Antivirus ist tot“), ist nicht so zu verstehen, dass es keine Viren mehr gibt. Virenscans sind nach wie vor notwendig und eine schlanke Suite, die Gefahren zuverlässig erkennt, wichtiger denn je.

Aktivieren Sie die Datei- und Ordnerverschlüsselung in Ihrem Windows-System unbedingt, um sich vor Datendiebstahl und -manipulation zu schützen. Es ist längst nicht mehr so, dass davon nur noch Großkonzerne betroffen sind – jeder Rechner ist ein potenzielles Opfer. Trennen Sie sich von Programmen und Apps, die Sie ohnehin nicht verwenden, und schalten Sie idealerweise alle Update-Optionen auf „automatisch“, um keine Sicherheitsupdates zu verpassen. Passen Sie Ihre Browser- und auch Ihre Webcam-Einstellungen so an, wie wir es beschrieben haben, sind Sie bereits recht gut gegen das Ausspioniert-werden gerüstet. Nichtsdestotrotz bleibt eine Security-Suite unabdingbar.

Haben Sie weitere Tipps, mit denen Anwender ihr Windows 8.1-System optimieren können? Teilen Sie Ihr Wissen gerne mit unseren Lesern und uns – in den Kommentaren ist Platz für Ihre Tipps und Tricks.

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